
Am Anfang steht eine kleine Meldung mit großer Wirkung
Den Stellenwert von Prävention und Gesundheitsförderung hat der BLLV im Bewusstsein der Verantwortlichen von Schule, Wissenschaft und Politik durch fundierte Initiativen und politische Eingaben erfolgreich erhöht. Zunehmend findet die Gesundheitsförderung in Schulen – lange ein Thema am Rande der Debatten um Schulentwicklung und Qualitätsmanagement – die gebotene Aufmerksamkeit.
Aufschwung bekam das Engagement für die Lehrergesundheit durch eine kleine Notiz in einer Ausgabe des SPIEGEL vom April 2001, dort hieß es: „Jeder zweite frühpensionierte Lehrer in Bayern scheitert am Stress im Klassenzimmer und erkrankt psychisch“. Berichtet wurde über eine entsprechende Studie im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums. Der BLLV griff diese alarmierenden Ergebnisse umgehend auf und stellte sich hinter die Forderungen von Medizinern und Psychologen, dass „bessere Vorsorge- und Rehabilitationsangebote für die gestressten Pädagogen“ entwickelt werden müssen.
Da der Verband die Bedeutung des Arbeitsschutzes an Schulen bereits in den 1990er Jahren erkannt und sich dafür eingesetzt hat, war er bestens darauf vorbereitet, nun mit Vehemenz dafür an die Öffentlichkeit zu gehen.
Aufbruch ins 21. Jahrhundert: Das Memorandum „Gesunde Lehrer – gesunde Schulen!“
Bereits im Juni 2001 verabschiedet der BLLV-Landesvorstand unter dem Motto „Gesunde Lehrer – gesunde Schulen!“ einstimmig ein entsprechendes Memorandum. Hier werden zunächst sorgfältig die maßgeblichen (sozial-)medizinischen, gesellschaftlichen, normativ-rechtlichen Voraussetzungen aufgeführt, die im Schulsystem als belastend zusammenwirken. Anschließend folgt ein umfangreicher Forderungskatalog. Der bildet die Basis für das künftige Engagement des Verbands; er strukturiert und leitet die Diskussionen bis in die Gegenwart. Vier Schwerpunkte sind es, unter denen die zentralen Themen und Maßnahmen zusammengefasst werden können: