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Ansehen von Lehrkräften mit Bildungsoffensive stärken!

Multiprofessionelle Teams, Schulsanierung, Schutz vor Gewalt: Das fordert der BLLV-Dachverband VBE von der Politik, damit Lehrkräfte so gut arbeiten können, dass sie sich den laut forsa-Studie sinkenden Respekt in der Bevölkerung verdienen können.

„Die Politik muss endlich Wort halten: Wir brauchen endlich die Bildungsoffensive, die uns seit Jahren versprochen wird“, fordert Udo Beckmann, Vorsitzender des BLLV-Dachverbands VBE mit Blick auf die Ergebnisse einer forsa-Befragung, nach der nur noch zwei Drittel der Bevölkerung ein hohes Ansehen von Lehrkräften haben. „Dass das Ansehen von Lehrkräften sinkt, verdanken sie den ungenügenden Gelingensbedingungen an Schule“, analysiert Beckmann. „Tagtäglich dürfen sie die Suppe auslöffeln, welche ihnen die Politik einbrockt.“

Angesichts Herausforderungen wie der zunehmenden Heterogenität der Lerngruppen und Aufgaben im Bereich der Inklusion bräuchten Lehrerinnen un Lehrer dringend Unterstützung und Entlastung, damit „Kinder und Jugendliche optimal entsprechend ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten gefördert werden können“, so Beckmann, der wie der BLLV multiprofessionelle Teams an Schulen fordert.

Gewalt gegen Lehrkräfte verhindern

Laut der aktuellen forsa-Befragung haben zudem 20% der Menschen zwischen 19 und 29 schon einmal einen Übergriff auf eine Lehrkraft gesehen. Diese Zahlen bestätigen die Ergebnisse von Umfragen unter Lehrerinnen und Lehrern im Auftrag des BLLV und des VBE 2016 sowie unter Schulleitern im Auftrag des VBE 2018: Demnach war jede fünfte Lehrkraft bereits Opfer psychischer Gewalt und 6 Prozent Opfer tätlicher Übergriffe geworden. „Wir bekräftigen unsere Forderung, dass Lehrkräfte besser gesetzlich geschützt bzw. Übergriffe auf sie härter bestraft werden müssen“, sagt der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann.

Genau das hat auch der BLLV in seiner Resolution „Gewalt gegen Lehrkräfte“ gefordert, die auf der Landesdelegiertenversammlung (LDV) verabschiedet wurde. Darin heißt es: „Wir erwarten von der Politik, dass sie sich der Verrohung und Gewalt stärker entgegenstellt als bisher und das Strafgesetzbuch in Bezug auf Übergriffe gegen alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes verschärft. Dies ist auch eine Frage der Wertschätzung und des Respekts.“

Prävention braucht Zeit, Lehrermangel lässt keine, Gewalt schreckt Studenten ab – Teufelskreis!

Aber auch schon davor sieht BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann die Politik in Sachen Prävention in der Pflicht: „Ein Kind, das Schwierigkeiten macht, hat selbst Schwierigkeiten. Vorbeugen kann man Gewalt daher nur durch eine intakte Lehrer-Schüler-Beziehung, die der Lehrer immer wieder neu knüpfen und pflegen muss. Eine gute Beziehung zu den Schülern aufzubauen, braucht aber Zeit“, stellt Fleischmann klar. Auch deshalb hat der BLLV seine LDV unter das Motto „Herz. Kopf. Hand. – Bildung ist Zeit für Menschen“ gestellt. Denn gerade die fehlt Kolleginnen und Kollegen beim akuten Lehrermangel ganz besonders.

Für diesen Mangel ist das sinkende Ansehen von Lehrerinnen und Lehrern in der Bevölkerung wiederum alles andere als hilfreich. Udo Beckmann sieht darin „ein fatales Zeichen an Studieninteressierte“.

Damit sich diese Abwärtsspirale nicht weiterdreht, darf die Politik nicht nur Sonntagsreden halten und Lippenbekenntnisse abgeben, sondern sie muss schnell wirksame Maßnahmen für bessere Gelingensbedingungen an Schulen treffen, damit Lehrerinnen und Lehrer dort so professionell ihre Arbeit leisten können wie es ihrem gesellschaftlichen Auftrag und ihrem Selbstverständnis entspricht.

» Pressemitteilung des VBE im Wortlaut