Auf Empfang bei Kultusminister Bernd Sibler
BLLV-Präsidentin trifft neuen Kultusminister Politik

Auf Empfang

Kurz nach seiner Ernennung lud Bernd Sibler Simone Fleischmann zum Gespräch. Durch die Begegnung wollte der Minister aus erster Hand erfahren, welche Themen den BLLV derzeit beschäftigen. Und bekam erklärt, welche Rolle derzeit die „Big Five“ spielen.

Big Five Lehrerinnen und Lehrer sollen Integration und Einführung der Ganztagsschule bewältigen, aber auch Inklusion und Einführung der Digitalisierung. Es sei dringend notwendig zu hinterfragen, ob alle technischen Neuerungen tatsächlich einen pädagogischen Mehrwert haben. Der Kultusminister stimmte zu: „Wir müssen uns immer die Frage stellen, wie wir den Unterricht mit digitalen Mitteln noch besser machen können. Die Technik muss der Pädagogik dienen!“ Als fünfte Herausforderung, „die wir Lehrerinnen und Lehrer bereits täglich in unserem Unterricht umsetzen sollen“, nannte Fleischmann individuelle Förderung.

Zeit für Bildung Dass die Kernaufgaben mit den derzeit vorhandenen Ressourcen kaum zu bewältigen sind, legte Fleischmann anhand der BLLV-Kampagne „Zeit für Bildung“ dar: Wer den unterschiedlichen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen in der heutigen Gesellschaft gerecht werden wolle, brauche viel Zeit. Lehrer/innen versuchten, sich mehr mit jedem einzelnen Schüler zu beschäftigen, als einzige Lehrkraft pro Schulklasse stießen sie jedoch – nicht nur aufgrund des akuten Lehrermangels an Grund- und Mittelschulen – an die eigenen Grenzen.

Multiprofessionelle Teams und Jungenförderung Fleischmann machte klar, dass es Ressourcen und Unterstützung für die Lehrkräfte brauche und präsentierte das Konzept der Multiprofessionellen Teams. Sibler nahm die detaillierten Ausführungen interessiert auf und versicherte, er wolle sich dafür einsetzen, dass Kinder und Jugendliche besser gefördert werden, denn „hinter Zahlen stehen Gesichter, Geschichten, Erfahrungen und Persönlichkeiten“. Er vertrete eine ganzheitliche Bildung, die nicht nur auf reine Wissensvermittlung aus sei. Spezielles Augenmerk legt Sibler auf die Förderung von Jungen. Seiner Ansicht nach muss man insbesondere in der Grundschule, wo nur wenige männliche Lehrkräfte unterrichten, darauf achten, dass Jungen mit ihren Bedürfnissen nicht zu kurz kommen. Er sei dankbar, dass ihm der BLLV bei der Analyse der Situation zur Seite stehen wolle.

Lehrerbildung und Gleichwertigkeit Die Frage jedoch, wie mehr junge Menschen für den Lehrerberuf an Grund- und Mittelschulen zu begeistern wären, entscheide sich nicht nur an der Zufriedenheit, sondern auch an der Besoldung, erklärte die Präsidentin. Sie verdeutlichte anhand des Flexiblen Lehrerbildungsmodells, wie eine bedarfsgerechte Ausbildung aussehen kann. Für den BLLV seien alle Lehrer aller Schularten gleich, alle Lehrämter müssten als gleichwertig behandelt werden.

Islamischer Religionsunterricht Der Modellversuch Islamischer Religionsunterricht läuft im Jahr 2019 aus, und Fleischmann verdeutlichte, für wie wichtig der BLLV einen konfessionellen Unterricht mit Lehrkräften hält, die an deutschen Universitäten ausgebildet werden. Es gehe darum, dass sich alle Schülerinnen und Schüler mit ihrer Schule identifizieren können. Sibler erklärte, sein Ministerium wisse um die Wichtigkeit einer solchen Identifikation, es werde den Modellversuch daher sehr genau evaluieren, um weitere Schritte in diese Richtung planen zu können.

Aktion BallHelden Ein großes Anliegen ist es dem Kultusminister, die Schirmherrschaft für die „BallHelden“ fortzusetzen. Die gemeinsame Aktion von BLLV, Bayerischer Fußballverband und der Versicherung „die Bayerische“ läuft landesweit an vielen Schulen. Die Kinder erspielen Spendengelder für das Kinder-Hilfsprojekt des BLLV in Peru.