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forsa-Lehrerbefragung 2016 im Auftrag von VBE und BLLV Akademie

Bayerns Lehrkräfte sind hochmotiviert, haben aber zu wenig Unterstützung

Die Lehrerinnen und Lehrer in Bayern lieben ihren Beruf und sind hoch motiviert – allen Belastungen zum Trotz. Der Bildungspolitik stellen sie aber ein schlechtes Zeugnis aus. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Lehrerbefragung.

Forsa Lehrerbefragung zur Berufszufriedenheit 2016 //h2//

 

95 Prozent der in Bayern befragten Lehrerinnen und Lehrer gehen gern oder sehr gern zur Arbeit. Dennoch würde nur etwas mehr als die Hälfte jungen Menschen empfehlen, den Beruf ebenfalls zu ergreifen.

Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Studie des Meinungsforschungsinstitut Forsa hervor. Dieses hat im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) und des BLLV bundesweit 1.001 Lehrkräfte zur Zufriedenheit im Lehrerberuf befragt, darunter 158 in Bayern.  Zwar sind die Ergebnisse für Bayern aufgrund der relativ geringen Zahl an Teilnehmern nur begrenzt aussagekräftig, spiegeln jedoch den bundesweiten Trend wieder.

 

Freude am Beruf und gutes Schulklima motivieren

Bayerns Lehrkräfte bringen eine hohe Eigenmotivation mit. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen macht ihnen Spaß (97 Prozent der Befragten) und es bereitet ihnen Freude jungen Menschen Wissen zu vermitteln (99 Prozent). Zugleich sehen die Befragten ihre Erwartungen, die sie seinerzeit als Anfänger an den Lehrerberuf hatten, in der Praxis bestätigt.

Ein weiterer Grund für die hohe Berufszufriedenheit ist offenbar das Schulklima. 93 Prozent beschreiben das Verhältnis und die Hilfsbereitschaft unter den Kollegen als gut,  91 Prozent  pflegen ein von Respekt und persönlicher Integrität geprägtes Verhältnis zur Schulleitung, 88 Prozent schätzen die gute Beziehungen zu den Eltern.

          //Hier kommt eine Grafik (Kuchendiagramm) rein//

 

Hohe Belastungen und realitätsferne Politik wirken abschreckend

Dennoch würden nur 59 Prozent ihren Beruf weiterempfehlen, was einerseits mit den wachsenden Anforderungen zu tun hat. Als Belastungsfaktoren nannten die Befragten stark heterogene Klassen (57 Prozent), zu große Klassen (52 Prozent) und eine fehlende Unterstützung beim Umgang mit schwierigen Schülern (51 Prozent). Andererseits vermissen sie Verständnis seitens der Bildungspolitik. Wenn sie Noten vergeben könnten, würden die Befragten die Schulpolitik in Bayern mit 3,7 bewerten. Die große Mehrheit der Lehrkräfte (81 Prozent) moniert, dass Politiker die schulische Realität nicht beachten würden.  

Als Verbesserungsmaßnahmen wünschen sich die Befragten eine enger an der Schulpraxis orientierte Lehrerausbildung (90 Prozent), berufsbegleitende, praxisorientierte externe Fortbildungen (85 %) und multiprofessionelle Teams (79 Prozent).