Grund- und Mittelschule
Hintergrundinformation zur Pressemitteilung vom 2. März 2018 Startseite klein

Der demographische Wandel schlägt zu

SCHULLEITER - Immer weniger Lehrer/innen sind bereit, Leitungsaufgaben zu übernehmen. Mögliche Gründe dafür benennt der BLLV seit langem: So vielfältig das soziale Umfeld der Schulen geworden ist, so zahlreich sind auch die Aufgaben, die Schulleiter/innen inzwischen zu bewältigen haben. Ab 2018/19 erhalten sie dafür immerhin mehr Leitungszeit und personelle Unterstützung, das hat das Kultusministerium zuletzt in einer heutigen Presseerklärung (2. März 2018) erklärt.

Die Anforderungen an Rektor/innen sind allgemein bekannt. Schwieriger ist es, diese mit Zahlen zu unterfüttern. Für die Besetzung von Schulleiterstellen sind die Bezirksregierungen zuständig, für die Unterhaltung einer Schule die Kommunen. Zusammengeführt werden diese Zahlen nicht regelmäßig.

Für 2017 allerdings gibt es Erhebungen. Sie gehen aus der Antwort des Kultusministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des Grünen-Abgeordneten Thomas Gehring vom 22. Dezember 2017 hervor. Dies sind auch die Zahlen, auf die sich der BLLV in seiner heutigen Stellungnahme bezog.

In seiner Antwort führt das Ministerium 22 Leitungsstellen auf, die seit 2014 wegen „Inaktivität“ oder Auflösung der Schule nicht mehr nachbesetzt wurden. Grund für die Schulschließungen sind häufig zu geringe Schülerzahlen als Folge des demographischen Wandels.

Vor allem der ländliche Raum ist betroffen
Vor diesem Hintergrund müssen Schulleiter/innen an Grund- und Mittelschulen vor allem im ländlichen Raum mehr als eine Schule leiten. In 476 Fällen handelt es sich um die Mitführung einer weiteren Schule. 29 Rektorinnen leiten drei Schulen parallel, drei Kolleg/innen sind sogar für mehr als drei Schulen verantwortlich.

Dafür gibt es zwei Ursachen: Ein Grund ist die Neuordnung der Schulorganisation. Da die Schuleinheit von Grund- und Mittelschulen aufgelöst wurde, werden Grund- und Mittelschulen in der Statistik jetzt als je eine Schule geführt. Rektor/innen, die weiterhin beide Schultypen leiten, müssen nun den doppelten Verwaltungsaufwand leisten: Beispielsweise müssen Lehrerkonferenz zwei Mal einberufen werden. Ein anderer Grund ist, dass bei kleinen Schulen, Leitungsstellen nicht mehr eigens besetzt werden.

Dabei ist es generell schwierig, Leitungsstellen zu besetzen. Allein im Schuljahr 2016/17 blieben 19 Leitungsstellen unbesetzt. Meist, weil sich kein (geeigneter) Bewerber für die Stelle fand.