Herzlichen Glückwunsch Ihnen und Ihrem Team zur Auszeichnung als „Umweltschule“!
Rektorin Ingrid Ruhhammer und Umweltbeauftragte Lisa Ohneberg (Grundschule an der Blutenburgstraße): Vielen Dank! Wir sind sehr stolz, in diesem Jahr zum ersten Mal ausgezeichnet worden zu sein. Aber die Schule ist natürlich fest entschlossen und motiviert, fortan auch dabei zu bleiben!
Was macht Ihre Schule zur „Umweltschule“? Handelt es sich dabei um zeitlich begrenzte Projekte oder um dauerhafte Veränderungen in der ganzen Schule?
Ganz klar Beides. Es gab im letzten Schuljahr verschiedene Projekte in den einzelnen Klassen, die im Zuge einer Umweltwoche durchgeführt und abgeschlossen wurden. So setzten sich die Kinder mit den Forderungen der fridays-for-future-Bewegung auseinander, lernten die Möglichkeit kennen, plastikfrei und regional im Unverpacktladen einzukaufen, führten Interviews zum Volksbegehren „Artenvielfalt“ durch, gestalteten Insektenhotels oder fertigten Neues aus Müll durch Upcycling, z. B. Handyhalterungen aus leeren Shampooflaschen. Auch unser Schülerrat beschäftigte sich intensiv mit der Sauberkeit auf dem angrenzenden Spielplatz und trat damit sogar im Kinder- und Jugendforum der Stadt München auf. Letztlich konnten unsere Schülervertreter*innen mit Hilfe der Stadt selbst designte Schilder zur Müllvermeidung auf dem Spielplatz aufstellen.
Unser Ziel ist es aber, nicht nur punktuell Umweltaktionen umzusetzen, sondern langfristig eine umweltbewusste Schule zu etablieren. Hierfür braucht es nachhaltige Strukturen und Projekte, die stets weiterentwickelt werden können. Auf Grund dessen gründeten wir zu Beginn des letzten Schuljahres eine Umwelt-AG, in welcher Maßnahmen für eine umweltfreundliche Schule gemeinsam mit den Schülern*innen auf lange Sicht geplant und umgesetzt werden können. Und bereits im ersten Jahr gelang es den Kindern der Umwelt-AG, eigenständig einen Schulgarten zu finanzieren und aufzubauen. Sie gestalteten einen „Klima-Kalender“, auf welchem für jeden Monat ein Klimaschutz-Tipp zu finden war. Mit dem Verkauf erwirtschaftete man genug Geld, um zwei große Hochbeete zu kaufen und zudem zahlreiche Pflanzenkübel mit Wild- und Wiesenblumen für Insekten zu bepflanzen. In diesem Schuljahr werden die Schüler*innen dann ihr erstes eigenes Gemüse anbauen.
Um die einzelnen Vorhaben transparent zu machen, informiert eine eigens dafür bereit gestellte Ausstellungsfläche im Eingangsbereich über aktuelle Projekte der Klassen oder der AG zum Thema Umweltschutz/ Nachhaltigkeit an der Schule. Diese wird von der ganzen Schulfamilie in Absprache gestaltet. Als weitere Neuerung sollen die Mitglieder der Umwelt-AG künftig als „Umwelt-Scouts“ fungieren und ihre jeweiligen Klassen stets über neueste Aktionen informieren, um möglichst viele Mitstreiter zu gewinnen. Von der Agenda 2030 (Umweltschutzprogramm) inspiriert, setzten wir für das aktuelle Schuljahr folgende drei Schwerpunkte: Wir sind Kinder einer Welt – Fit für‘s Leben, Maßnahmen zum Klimaschutz und die biologische Vielfalt in der Schulumgebung als Basis. Darauf aufbauend entwickelt die Grundschule an der Blutenburgstraße gerade ein Konzept, das die Ideen der Schüler*innen (Befragung), des Schülerrates, der Lehrkräfte sowie der Eltern/ des Elternbeirats und der an der Schule tätigen Institutionen wie Hort und Mittagsbetreuung impliziert. Nachhaltiges Agieren sowie Klima- und Umweltschutz fängt bei jedem Einzelnen an. „Jeder kleine Schritt in die richtige Richtung zählt“, muss die Maxime sein. Dieses Konzept soll jedoch auch „gelebt“ werden und das ist dann von Erfolg gekrönt, wenn man von Anfang an alle Beteiligten ins Boot holt.