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Lehrer brauchen für Inklusion Unterstützung - Politik nützt ihr Engagement aus

Zehn Jahre nach Ratifizierung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen schildert der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann dramatische Situationen an Schulen. Die Politik habe indes geschlafen und Expertenanalysen ignoriert.

„Die Kollegen in den Regelschulen müssen in viel zu großen Klassen, in unzureichenden Räumlichkeiten und mit mangelnder personeller Ausstattung das Problem und die Frage Inklusion stemmen.“ So beschreibt Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), dem auch der BLLV angehört, die Realität an den Schulen im ZDF heute journal.

Dies sei zehn Jahre nach der UN-Konvention, die gesellschaftliche Inklusion und insbesondere ein integratives Bildungssystem fordert, ein massives Versäumnis der Politik: Man habe sich die Aufwände „schön gerechnet“ und nicht auf vielfältige Experten-Hinweise reagiert, dass das nicht nebenbei mit vorhandenem Personal geht, sondern zusätzliche Kräfte braucht.

Verantwortung übernehmen statt Lehrer überlasten

Die Anstrengungen aufzugeben sei aus vielen Gründen keine Option. Zum einen seien die Kinder bereits in den Schulen sind und hätten Anspruch darauf, auch unterrichtet zu werden. Zudem stehe der Beschluss längst fest, auch wenn die Rahmenbedingungen fehlten: „Die Politik hat es entscheiden und die Gesellschaft will es auch, dass wir Kinder in den Schulen gemeinsam unterrichten“, stellt Beckmann klar. „Politik muss sich der Verantwortung stellen, statt sich auf das Engagement der Lehrer zu verlassen. Sie brauchen die Unterstützung aus anderen Professionen, sie brauchen Räume und sie brauchen vor allem eine Aus-, Fort- und Weiterbildung auf diese Aufgaben.“

Diese Anstrengungen zu unternehmen sei auch dafür wichtig, dass der gesellschaftliche Rückhalt für das Prinzip Inklusion erhalten bleibe. Gerade um die Unterstützung der Eltern von Kindern in Inklusionsklassen zu erhalten, dürfe eben nicht der Regelschullehrer damit allein gelassen werden.

>> zur Sendung auf zdf.de
 

1.886 neue Stellen: Der BLLV hat die Inklusion in seiner Expertise Zeit für Bildung - gerecht.investieren als eins der wichtigen Handlungsfelder aufgeführt und im Detail aufgezeigt, wie die von Udo Beckmann geforderten Gelingensbedingungen geschaffen werden können.


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