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A13 Arbeitszeitkonto

„Wir erwarten ein Signal, die Besoldung anzugleichen!“

Arbeitszeitkonto für Lehrkräfte an Grundschulen beschlossen: „So nicht!“, protestierte der BLLV schon bei Ankündigung und fordert nun die längst fällige Angleichung der Besoldung. Sonst bleibt der Nachwuchs aus, warnt Präsidentin Simone Fleischmann.

Der Lehrermangel an Grund- und Mittelschulen ist eklatant, politische Versäumnisse der letzten Jahre rächen sich, Corona verschlimmert die Situation.

Doch die zu Jahresbeginn vom Kultusministerium angekündigten Maßnahmen gehen genau zu Lasten derer, die mit höchstem Einsatz an den Schulen versuchen, die wachsenden Herausforderungen zu stemmen. Daher forderte der BLLV: „Keine Notmaßnahmen zu Lasten der Beschäftigten!“

Mehr Druck auf die, die den Laden noch am Laufen halten

Nun hat der Ministerrat aus diesem Maßnahmenkatalog das Arbeitszeitkonto für Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer beschlossen, wie der Münchner Merkur heute berichtet. Ab dem 1. August sind damit alle Lehrkräfte bis zum Alter von 58 Jahren zu unbezahlter Mehrarbeit verpflichtet, die erst ab dem Schuljahr 2028/2029 zurückgegeben werden soll. Zusätzlich wird die Möglichkeit verwehrt, ein unbezahltes Sabbatjahr zu nehmen, die Kriterien für Teilzeit werden deutlich verschärft und Ruhestand wird erst mit 65 Jahren genehmigt.

Der BLLV hat den Entwurf zum Arbeitszeitkonto klar abgelehnt:  Die Maßnahme schafft lediglich mehr Lehrerstunden, sorgt aber nicht für mehr zur Verfügung stehende Lehrkräfte. So steigt die Belastung und die Kolleginnen und Kollegen mit der ohnehin schon höchsten Stundenzahl können ihrem Bildungsauftrag nicht mehr nachkommen. Zudem zeigen auch die Bedarfsprognosen des Kultusministeriums selbst, dass die Stunden bereits 2023 zurückgegeben werden können. Der BLLV rechnet im Zuge der Maßnahme mit zunehmenden Frühpensionierungen und damit einer weiteren Verschärfung des Lehrermangels.

Maßnahmen gegen Lehrkräfte verschrecken dringend benötigten Nachwuchs

Kultusminister Piazolo hatte bei Ankündigung der Notmaßnahmen gesagt,  er wolle sich im Ausgleich für eine Angleichung der Gehälter von Grundschullehrern an das Gymnasialniveau einsetzen, davon nimmt er nun laut Zeitungsbericht aber Abstand – obwohl viele andere Bundesländer den Schritt gehen oder bereits gegangen sind.

Für BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann ist klar, dass dem Lehrermangel an Grund- und Mittelschulen nur effektiv entgegengewirkt werden kann, wenn der Beruf deutlich attraktiver gemacht wird. Wenn das nicht geschehe, werde es schwierig, Studenten vom Lehramt Grundschule zu überzeugen, sagt sie dem Münchner Merkur. „Wir erwarten ein Signal, die Besoldung anzugleichen!“, stellt Simone Fleischmann klar.
 



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