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Hygieneregeln Distanzunterricht Eigenverantwortung

„Guter Start nur, weil Lehrkräfte alles gegeben haben“

Die Politik ist weiter bemüht, ein positives Bild der ersten beiden Schulwochen zu zeichnen. Doch die liefen nur deshalb halbwegs rund, weil Lehrerinnen und Lehrer trotz Personalmangel mit Höchsteinsatz Schule unter Pandemiebedingungen ermöglichen.

Kultusminister Piazolo ist stets bemüht, die Öffentlichkeit zu beruhigen. „Das hat gut funktioniert“, resümiert er daher auch bei SAT1 Bayern im Bericht über die ersten zwei Wochen des neuen Schuljahres und lobt den selbst aufgestellten Hygieneplan. Derweil zeigt sich Kollegin Melanie Huml aus dem Gesundheitsressort zufrieden mit den Corona-Reihentestungen an Schulen und der geringen Zahl an positiv getesteten Lehrkräften.

Tatsächlich ist momentan jede Lehrkraft, die ausfällt, ein enormes Problem für Bayerns Kollegien. Denn die öffentliche Darstellung des Schulstarts verschleiert, wie zerbrechlich die Situation an den Schulen ist, und mit welchen enormen Problemen Lehrerinnen und Lehrer kämpfen, um trotz Personalmangels die zusätzlichen Anforderungen des Corona-Hygieneplans irgendwie umzusetzen.

Schwerer Start

Dementsprechend fällt das Fazit von BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann bei SAT1 Bayern etwas anders aus: „Wir hatten einen schweren Start“, berichtet Fleischmann. „Wir hatten die Pandemie-Hygienemaßnahmen umzusetzen und haben dazu noch ein anderes Problem – das ist der Lehrermangel! Wir sind gerade nicht so viele, wie wir bräuchten.“

Daher begrüßt der BLLV auch die heutigen Aussagen von Ministerpräsident Söder, dass mit Blick auf steigende Inzidenzwerte in vielen Kommunen Bayerns die Bildungseinrichtungen möglichst lange im Normalbetrieb gehalten werden sollen und Pandemiemaßnahmen zuerst in anderen gesellschaftlichen Bereichen verschärft werden.

Wenn Schule Priorität hat, muss Kampf gegen Lehrermangel  die höchste sein

Denn falls großflächig wieder Distanzunterricht nötig werden sollte, werden vielerorts die Lehrkräfte fehlen, um die dafür festgelegten Konzepte vollständig umsetzen zu können. Hier fordert der BLLV volle Rückendeckung der Staatsregierung für die Entscheidung jeder einzelnen Schule, was dann mit Blick auf die Gegebenheiten vor Ort noch machbar ist – und was gegebenenfalls nicht.

Denn schon von den ersten zwei Wochen kann die Politik nur deshalb positive Botschaften verkünden, weil Lehrerinnen und Lehrer hart dafür gearbeitet haben, den Schulbetrieb zu vorher nie dagewesenen Bedingungen aufrecht zu erhalten, stellt Simone Fleischmann klar: „Der Minister sagt, es ist gut gestartet. Das ist aber nur dem geschuldet, dass die Kolleginnen und Kollegen alles gegeben haben!“

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