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Um das Thema AfD kommen die Schulen nicht herum!

Wie mit der AfD in Schulen umgehen? Diese Frage stellt aktuell auch die WELT. BLLV-Präsidentin Fleischmann stellt klar: Schule muss sich besonders mit Politik auseinandersetzen, die die Verfassung gefährdet. Es braucht Vertrauen, dass Lehrkräfte das können.

Lehrerinnen und Lehrer sollen die Grundlagen der Demokratie vermitteln und sich darüber hinaus mit aktuellen Fragen auseinandersetzen - auch kritisch. Dabei müssen Lehrkräfte ein Thema, welches ihnen in der Politik als kontrovers erscheint, aus verschiedenen Blickwinkeln darstellen. Für BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann gehört in diesen Kontext auch die Frage dazu, warum die AfD vom Verfassungsschutz als in Teilen extremistisch beurteilt wird, wie sie im Gespräch mit der WELT zum Thema klarstellt.

Mittelschullehrerin Isabel Franz, stellvertretende Vorsitzende des MLLV, ließ dafür beispielsweise im Jahr der bayerischen Landtagswahl ihre Klasse Kurzpräsentationen halten, in denen sie das Parteiprogramm aller im Landtag vertretenen Parteien vorstellten - auch das der AfD. „So können die Schüler verstehen, woher beispielsweise bestimmte Ängste von AfD-Wählern kommen. Diese konnten dann diskutiert und kritisch hinterfragt werden.“ Es gehe nicht darum den Schülern zu zeigen, dass die AfD schlecht sei. „Das müssen die Schüler selbst für sich bewerten“, so Franz gegenüber der Welt. Wenn die Schüler sie aber nach ihrer persönlichen Meinung fragen, antworte Franz, dass sie die AfD nicht wählen würde – mit Verweis auf den Beutelsbacher Konsens, der besagt, dass Lehrkräfte ihre eigene Meinung sagen dürfen, aber eben nicht um Schülerinnen und Schülern ihre Meinung aufzuzwingen.

"Die Verfassung spielt im Unterricht immer eine Rolle - nicht nur eine Viertelstunde!"

Dass Lehrerinnen und Lehrer jeden Tag an den Schulen Haltung zeigen und für unsere demokratischen Werte einstehen, ist für BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann das Gebot der Stunde. „Man muss sich mit jeder Partei und jedem Politiker auseinandersetzen – vor allem mit jenen, die unsere Demokratie gefährden. Dazu braucht es keinen neuen Lehrplan oder neue Vorgaben. Aber es braucht endlich das Vertrauen in die Lehrerinnen und Lehrer, dass sie ihren Beruf richtig machen und politische Bildung können!“