BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann libe bei SAT.1 zum
BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann live bei SAT.1 zum "Genderverbot"
Der Kabinettsbeschluss und das Kultusministerielle Schreiben zur "Gendersprache" Startseite Topmeldung
Gender Diversität

Ja zu Diversität und Geschlechtergerechtigkeit!

Am 19. März verkündete das bayerische Kabinett ein Verbot von "Gendersprache" in der Kommunikation von Behörden, Schulen und Hochschulen. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann verbittet sich unnötige Verbote und steht ein für Geschlechtergerechtigkeit.

In Zukunft soll vor allem im dienstlichen Schriftverkehr das Bemühen um eine gendersensible Sprache durch Binnen- oder Sonderzeichen in Bayern unterbunden werden. Bereits in seiner Regierungserklärung im Dezember 2023, hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ein "Genderverbot" angekündigt. Schon zu diesem Zeitpunkt stellte die BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann klar: „Wir brauchen keinen Ministerpräsidenten, der jetzt mit Verboten agiert. Wir müssen stattdessen darüber reden. Es kann doch jetzt nicht sein, dass wir einfach sagen: Wir verbieten das!“ Jetzt beschloss das Kabinett offiziell eine entsprechende Änderung der Allgemeinen Geschäftsordnung des Freistaats Bayern (AGO), die dann auch für die Schulen verpflichtend sein wird. Das entsprechende Kultusministerielle Schreiben ist bereits an die Schulen gegangen.

Aus der Sicht des BLLV ein fatales Signal gegen Diversität und Gendergerechtigkeit - schließlich geht es um Sprache, die niemanden verletzt und Menschen einbindet, statt auszugrenzen. An den Schulen geht es nicht zuletzt um die Vermittlung von Kompetenzen, nämlich um die Fähigkeit sich auszudrücken und Sprache geschlechtersensibel zu nutzen. Gerade für die Schulen waren aber vorab deutlich umfassendere Einschränkungen erwartet worden. Vor allem bleiben die Schulen frei im mündlichen Sprachgebrauch und – noch deutlich wichtiger – auch die Schülerinnen und Schüler müssen nicht um ihre Noten fürchten, wenn sie neugierig sind, Fragen stellen und sich um eine geschlechtergerechte Sprache bemühen. Auch zukünftig sind die Lehrkräfte nicht verpflichtet, das „Gendern“ von Texten mit Sonderzeichen als Fehler zu werten.


Jugendliche wollen, dass niemand ausgeschlossen wird

In verschiedenen Interviews, unter anderem mit dem Bayerischen Rundfunk und SAT.1 stellte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann klar: "Es hätte noch schlimmer kommen können, nämlich wenn uns auch noch gesagt werden würde, wie wir sprechen dürfen. Man kann gesellschaftliche Entwicklungen nicht durch eine Sprachpolizei auffangen und vor allem kann man die Realität der Schülerinnen und Schüler nicht ändern. Coole Lehrer sind diejenigen, die gendern. Jugendliche wollen, dass niemand ausgeschlossen wird. Und das zeigt sich auch daran, wie die Lehrkräfte sprechen. Und deswegen müssen wir es schaffen, dass man vor Ort die Expertise der Kolleginnen und Kollegen achtet. Wir müssen bedenken, dass wir in Schulen eine gendersensible Sprache brauchen, weil wir die Kinder und Jugendlichen von morgen bilden. Die Gesellschaft von morgen ist divers und deswegen müssen die Schülerinnen und Schüler das Thema reflektieren können und Kompetenzen erwerben."


Wir müssen lernen, Sprache gendersensibel zu nutzen

Laut der BLLV-Präsidentin ist jetzt die genaue Umsetzung des Beschlusses abzuwarten: "Für uns ist es jetzt wichtig, dass auf keinen Fall die schriftsprachlichen Äußerungen von Schülerinnen und Schülern negativer bewertet werden, wenn sie gendern. Und was auch nicht sein darf, ist, dass wir uns im mündlichen Sprachgebrauch als Lehrerinnen und Lehrer einschränken müssen. Die Profis an den Schulen, die jetzt mit Herz, mit Kopf und mit Hand am Start sind müssen genau sehen: Was brauchen die Schülerinnen und Schüler vor Ort - angepasst an die jeweilige Bedürfnislage, angepasst an das Alter. Und ich hoffe doch sehr, dass jetzt nicht diese einheitliche Regelung für alle Behörden in Bayern mit der Brechstange in den Schulen umsetzt oder gar noch potenziert wird."


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Schlagwörter: #Gender #Diversität