Landtag

Alle Fraktionen wollen mehr Schulpsychologen

Von: Phil Hänßler

Die CSU hat im Bildungsausschuss eingeräumt, dass die Versorgung mit Schulpsychologen in Bayern ausbaufähig sei. Anlass für die Debatte war ein Bericht des Kultusministeriums auf Antrag der SPD (Drs. 17/3666). Insgesamt gibt es 837 Schulpsychologen, verteilt auf die einzelnen Schularten in Bayern. Die Zahl der verfügbaren Stunden ist seit 2012 um 6,3 Prozent gestiegen. Gleichwohl lässt sich berechnen, dass es beispielsweise nur für je acht Grund-und Mittelschulen einen Schulpsychologen gibt. Alle Fraktionen sehen zusätzlichen Bedarf. Die SPD forderte in einem Antrag (Drs. 17/2292), für jeden Schulpsychologen mindestens sechs Anrechnungsstunden zu ge - währen. Margit Wild (SPD und BLLV-Mitglied) erklärte, Schulpsychologen verlören auf der Fahrt zwischen den einzelnen Schulen viel Zeit. Günther Felbinger (FW) kritisierte, dass Eltern und Schüler viel zu lange auf einen Beratungstermin beim Schulpsychologen warten müssten. Letztlich brauche jede Schule einen eigenen Schulpsychologen. Thomas Gehring (Bündnis 90/Die Grünen) legte dar, dass die 837 Schulpsychologen lediglich 237 Vollzeitstellen entsprächen. Deshalb sei es richtig, den Anteil der schulpsychologischen Arbeit gleich auf 50 Prozent der Dienstzeit zu erhöhen. Felbinger bemängelte zudem, dass die vielfach traumatisierten Flüchtlingskinder nicht genügend psychologische Betreuung erhielten. Er sei der Meinung, dass dieses Problem von der CSU ignoriert werde. Der genannte SPD-Antrag wurde im Bildungsausschuss von der CSU-Mehrheit abgelehnt. Gleiches war bereits Ende 2014 mit Anträgen der Opposition zum Ausbau der Schulpsychologen im Doppelhaushalt 2015/16 passiert. Die Grünen hatten 50 (Drs. 17/4055) und die SPD (Drs. 17/3777) sogar 500 neue Stellen für Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen gefordert. Die CSU stimmte dagegen. Dass nun auch die CSU-Fraktion einen höheren Bedarf erkennt, lässt weitere Schritte erwarten.