Das „Flexible Lehrkräftebildungsmodell“

In einem langjährigen partizipativen Prozess hat der BLLV das Flexible Lehrkräftebildungsmodell entwickelt. Ziel des Modells ist es, die Qualität der Lehrkräftebildung in Bayern zu steigern und eine größere Flexibilität beim Einsatz an den unterschiedlichen Schularten zu ermöglichen.

Die erste Phase


Das Flexible Lehrkräftebildungsmodell des BLLV ist eingebettet in eine Trias: zum einen dem Entwicklungsprozess der zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer, zum anderen den wissenschaftlichen Erkenntnissen und schließlich den Anforderungen der schulischen Realität. Für die erste Phase der Lehrkräftebildung bedeutet dies konkret: In drei Studienphasen und mit zwei Abschlüssen wird die universitäre Lehrkräftebildung flexibilisiert und ihre Qualität gesteigert.

Der BLLV fordert eine Flexible Lehrkräftebildung:

  • die ihre zukünftigen Lehrkräfte nach Eignung und Neigung qualitativ hochwertig bildet.
  • welche die zukünftigen Lehrkräfte zu Experten in ihren Fächern und für schulische Bildungsprozesse macht.
  • welche die zukünftigen Lehrkräfte flexibel im Denken für sich wandelnde Herausforderungen an und in Schule macht.
  • welche die zukünftigen Lehrkräfte mit einem Master abschließen lässt, denn diese sind „Meister“ auf ihrem Gebiet.

Die zweite Phase


Ein altbekanntes Problem der Lehrkräftebildung stellt die starre Trennung des Studiums und des Referendariats dar: die Trennung von Theorie und Praxis. Der BLLV möchte hierzu einen konstruktiven Beitrag leisten und erweitert deshalb das Modell der Flexiblen Lehrkräftebildung um die zweite Phase: verzahnt und zukunftsweisend!

Der BLLV fordert:

  • Ersatz des Unterrichtspfl ichtdeputats der Seminarleitungen durch Kooperationsdeputate mit den Universitäten
  • Feste Kooperationen zwischen Universität und Seminaren, insbesondere hinsichtlich der Praxisphasen und dem Einstieg in das Referendariat
  • Fach-, Pädagogik- und didaktisches Wissen der Seminare auch in der 3. Phase gezielt nutzen, für Innovationen in der Schul- und Unterrichtsentwicklung
  • Flexibilität hinsichtlich der verpfl ichtenden Unterrichtsdeputate für Referendarinnen und Referendare, insbesondere zu Beginn des Vorbereitungsdiensts (individualisierter Einstieg)
  • Ausreichend Zeit für persönliche Betreuung und Ausbildung und zur kontinuierlichen individuellen Reflexion
  • Zeitgemäße, Kompetenzen verknüpfende, an der Praxis orientierte Prüfungsformen
  • Option auf individuelle Verlängerung des Referendariats ohne negative Konsequenzen („2 Jahre +“)
  • Fortsetzung der kontinuierlich reflektierten Professionsentwicklung in der 3. Phase mit passgenauer Begleitung

Die dritte Phase


Zu einem ganzheitlichen Bildungsansatz gehört selbstverständlich auch der Einbezug des lebenslangen Lernens und das Mitdenken dessen in der dritten Phase der Lehrkräftebildung. Die dritte Phase ist die mit Abstand längste Phase der Lehrkräftebildung und dient der langfristigen individuellen Professionalisierung und Profilbildung der Lehrerinnen und Lehrer sowie einer passgenauen und bedarfsorientierten Schul- und Unterrichtsentwicklung vor Ort. Zentral für diese Phase sind die Passgenauigkeit der Angebote, die Qualität der Umsetzung dieser sowie das kollegiale Miteinander der Kolleginnen und Kollegen als Gemeinschaft des lebenslangen Lernens.

Der BLLV fordert:

  • Recht auf Fortbildung
  • Adaptive Fortbildungsangebote
  • Vielfältige Fortbildungsangebote
  • Verzahnung von Lehrerpersönlichkeit und Schulentwicklung
  • Zertifizierung un Nachqualifizierung fördern
  • Verzahnung aller drei Phasen der Lehrkräftebildung
  • Qualität durch Profilbildung an einem roten Faden entlang
  • Qualität durch Expertise
  • Evaluation als Standard
  • Universitätsschulen
  • Supervision und kollegiale Hospitation als Standard der Lehrkräftefortbildung
  • Vernetzung über die Einzelschule hinaus
  • Geteilts Praxiswissen
  • höherer Stellenwert der Lehrerfortbildung in Bayern durch finanzielle und zeitliche Ressourcen

Video-Playlist: So funktioniert das Modell im Detail