Diskussion um Unterrichts-Maskenpflicht für Grundschüler Startseite

Fleischmann: „Zu wenig Lehrkräfte für bessere Lösungen“

Unterrichts-Maskenpflicht als letztes Mittel um den Präsenzunterricht zu erhalten, ist zur Zeit alternativlos. Noch sinnvoller wäre aber Unterricht mit halber Klassenstärke. Nur fehlen dazu die Lehrer.

Mit viel Emotionen wird zur Zeit diskutiert, wie sinnvoll es ist, dass Grundschulkinder eine Maske auch während des Unterrichts tragen sollen. Der Unmut wird befeuert, indem es für Außenstehende oftmals nicht nachvollziehbar ist, warum in manchen Regierungsbezirken die Unterrichts-Maskenpflicht gilt und in manchen nicht. 

Auf der einen Seite die Gegner, die es als zu große Belastung für Kinder sieht und auf Studien des Robert-Koch-Instituts (RKI) verweist, die Grundschulen bislang - im Gegensatz zu privaten Zusammenkünften, Altenheimen und dem Arbeitsplatz - nicht als Treiber der Pandemie identifiziert. Auf dieser Seite stehen viele Eltern und Schülersprecher, aber auch politisch Verantwortliche und Entscheidungsträger aus dem Gesundheitsamt sehen dies so.

Umsichtige, individuelle Entscheidungen für Grundschüler

Logisch ist aber natürlich, was RKI-Präsident Lothar Wieler betont: Bei mehr Infektionen insgesamt würden auch mehr Fälle in den Schulen auftreten. Dass OB Reiter die Unterrichts-Maskenpflicht für Münchner Grundschüler aussetzen konnte trotz des hohen 7-Tage-Inzidenzwerts von mehr als 77 pro 100.000 Einwohner liegt daran, dass dieser Wert nicht alles entscheidet. Wenn an der Schule nämlich kein Fall oder nur vereinzelte vorliegen, muss keine Unterrichts-Maske getragen werden, auch wenn der Inzidenzwert im Rest der umgebenden Bevölkerung über dem Grenzwert liegt.

Übrigens: Nicht nur in Bayern ist dieses Vorgehen üblich. Beispielsweise in Berlin betrachten Gesundheits- und Schulamt die Werte der Schule und die des Bezirks. So wird sehr genau geschaut, ob die Unterrichts-Maske auch wirklich Grundschülern auferlegt werden muss. 

Denn Grundschüler sind auf die Mimik und die klare Aussprache besonders angewiesen. "Gerade in den 1. Klassen ist es entscheidend, dass die Schülerinnen und Schüler beim Lernen von Wörtern und Buchstaben den Lehrkräften auf den Mund sehen können", betont die BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. "Meine Ideallösung wäre Unterricht in halber Klassenstärke. Aber dafür fehlen uns nicht nur in Bayern die Lehrer", sagt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann.

-> hierzu ein ausführlicher Artikel auf web.de: "Streitthema: Wie sinnvoll ist die Maskenpflicht für Grundschüler?" 



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