Die CSU-Landtagsfraktion hat ein Konzept für die Ganztagsschulen beschlossen. Grundlage war ein Papier der „Projektgruppe Ganztagsschule“ unter der Leitung der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Gudrun Brendel-Fischer und Kerstin Schreyer- Stäblein. Die Projektgruppe sollte konkretisieren, was Ministerpräsident Seehofer Ende 2013 angekündigt hatte: „2018 gibt es in allen Schularten für jede Schülerin und jeden Schüler bis 14 Jahren ein bedarfsgerechtes Ganztagsangebot.“ Dies hatte Seehofer neben der Inklusion und der individuellen Förderung als bildungspolitische Schwerpunkte der laufenden Legislaturperiode deklariert. Die CSU-Fraktion hat nun drei Eckpunkte beschlossen: „Verlässlichkeit und Wahlfreiheit“ für Eltern, einen „notwendigen Qualitätsstandard“ und „gemeinsame Finanzierung durch Freistaat, Kommunen und Elternbeiträge“. Details sind jedoch rar: Auf die „Qualität des eingesetzten Betreuungspersonals“ soll verstärkt geachtet werden. Eltern sollen für außerschulische Betreuungsangebote zahlen. Obwohl der Ministerpräsident ausdrücklich alle Schularten einbezogen hat, beschränkt sich der CSU-Beschluss auf die Grundschule als „erste Stufe“. Die „gebundene Ganztagsschule“ wird als „zentraler Eckpfeiler“ benannt. Sie verbindet Pflichtunterricht mit anderen Angeboten über den ganzen Tag. Eine Festlegung erfolgt aber nicht: Die „bereits erprobten und bewährten Modellprojekte“ sollen erhalten bleiben. Dies gilt für die offenen Ganztagsschulen mit Pflichtunterricht am Vormittag und offenen Angeboten am Nachmittag ebenso wie für die Halbtagsschule mit verbundenem Hortangebot. Schließlich soll es eine „rhythmisierte Tagesschule“ geben – als „kostengünstige Möglichkeit vor allem für kleinere und ländliche Standorte“. Dort ist verlängerte Mittagsbetreuung vorgesehen oder ein späterer Schulbeginn bei „Streckung des Schultags bis in den Nachmittag hinein“. Der Beschluss fordert die Staatsregierung auf Vorschläge zur Umsetzung zu erarbeiten. Dabei ist auch die Finanzierung und die Situation der weiterführenden Schulen zu klären. Der BLLV hatte seinerseits berechnet, dass für Seehofers Ziele viele zusätzliche Lehrerplanstellen nötig sind.
Landtag
Ganztag: CSU-Beschluss lässt vieles offen
Von: F. Fischer