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Kinderrechte dürfen nicht zu Phrasen werden

BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann fordert zum Weltkindertag am 20. September, die Rechte aller Kinder zu stärken - unabhängig ihrer Herkunft

Pressemitteilung - Für alle Kinder muss es Orte geben, an denen sie optimal gefördert werden. Orte, die ihnen Schutz und einen geordneten Lebensraum bieten. Orte, die sie bilden und in denen sie sich entwickeln können. „Das dürfen keine Phrasen sein, die so dahin gesagt werden. Das muss mit Leben erfüllt werden“, erklärte die Präsidentin des BLLV, Simone Fleischmann, anlässlich des Weltkindertages 2015, der am Sonntag, den 20.September, gefeiert wird. Die Initiatoren, das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland, stellen dabei die Rechte von Kindern in den Mittelpunkt - ausdrücklich schließen sie Kinder und Jugendliche mit ein, die als Flüchtlinge in Deutschland Schutz suchen. „Viele Schulen in Bayern sind mit der Not der Heranwachsenden  konfrontiert und viele Lehrerinnen und Lehrer wollen ihnen helfen. Ihrem Engagement sind aber Grenzen gesetzt, denn es fehlt überall an unterstützendem Personal und an Dolmetschern“, sagte Fleischmann. Der BLLV habe darauf wiederholt aufmerksam gemacht. Viel passiert sei leider bis heute nicht, obwohl der Strom schutzsuchender Kinder und Jugendlicher nicht abreißt. 

In einem reichen Land wie Bayern müsste es aus Sicht Fleischmanns selbstverständlich sein, dass frühkindliche Bildungsstätten und Schulen so ausgestattet sind, dass in ihnen jedes Kind gefördert, ermuntert und aktiv begleitet werden kann - unabhängig seiner Herkunft. Die BLLV-Präsidentin forderte Schutz, Grundversorgung, Beteiligung und Bildung für alle Kinder und erinnerte an die Kinderrechtskonvention. In ihr sind insgesamt 42 Rechte ausformuliert, die allen Kindern auf der Welt bedingungslos zustehen. „Die Vertragsstaaten, unter ihnen auch Deutschland, haben sich verpflichtet, die Rechte zu achten und gegen Verletzungen dieser Rechte vorzugehen.“ Die BLLV-Präsidentin verlangte, Schutz, Grundversorgung, Beteiligung und Bildung für alle Kinder. Sie forderte außerdem, Kinderrechte endlich in das Grundgesetz aufzunehmen und ihre Umsetzung zu sichern.

In Bayern würden noch immer die soziale Herkunft eines Kindes und die Verhältnisse, in denen es aufwächst, den Bildungsweg stark mit entscheiden. Es sei auch eine bedrückende Wahrheit, dass Kinder mit Behinderung um Teilhabe kämpfen müssten und eben auch vielen Flüchtlingskindern schulisches Lernen und Ausbildung erschwert werde. „Wenn wir die Lebenssituation von Kindern an den Mitteln messen, die in einem Staat vorhanden sind, sind diese Tatsachen mehr als beschämend.“

Fleischmann forderte die Bayerische Staatsregierung auf, die Umsetzung der Kinderrechte und das Kindeswohl zu einer Kernaufgabe der Politik zu machen – „und zwar unabhängig davon, ob es sich um Kinder handelt, die hier oder anderswo geboren wurden.“

Benachteiligte Kinder müssten frühzeitig und gezielt gefördert, alle Kinder umfassend vor Gewalt geschützt und entschiedener gegen Kinderarmut vorgegangen werden. „Es gilt, die UN-Kinderrechtskonvention vollständig umzusetzen.“ So mangele es zum Beispiel noch an der Einrichtung lokaler Netzwerke oder dem Aufbau eines effektiven Monitoringsystems. Fleischmann  schlug vor, alle bayerischen Kommunen effektiv zu unterstützen: „Städte, Gemeinden und Nachbarschaft müssen ein positives Umfeld schaffen, in dem Kinder und Jugendliche gehört und beteiligt werden.“ 

 

Andrea Schwarz, M.A. Tel: 089/ 72 100 129, Mail: presse (at) bllv.de



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