(c) Tulipan Verlag, Hanser Verlag
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Forum Lesen: Buchtipps im Juni Startseite klein

Krankenhausbande und Andersopa

Joschi, Ole und Willi sind füreinander da – sogar, wenn einer von ihnen ins Krankenhaus muss. Neles geliebter Opa ist an Demenz erkrankt. Die Buchtipps im Juni befassen sich mit dem Thema Krankheit.

Die Krankenhausbande

Von Stephanie Schneider
Illustrationen von Lena Ellermann

Tulipan Verlag
Seiten: 48
Preis: 8,95 Euro
ISBN: 978-3-86429-433-4

Altersempfehlung: ab 7 Jahren

Joschi, Ole und Willi sind beste Freunde, auch wenn es manchmal Streit gibt. Wenn es darauf ankommt, sind alle drei füreinander da – sogar, wenn einer von ihnen wegen eines Armbruchs ins Krankenhaus muss. Das Kinderbuch für Erstleser zeigt anhand einer kindgemäßen, realistischen Erzählung, wie drei Jungen kreativ und fantasievoll miteinander spielen. Sie streiten miteinander, sie vertragen sich wieder und - sie sind füreinander da, wenn Not am Mann ist.

Inhalt
Joschis Mama hat Geburtstag und er braucht dringend ein Geschenk. Als seine Freunde Ole und Willi vorbeikommen, gründen sie eine Bande. Sie nennen sich „Die Sperrmüllbande“ und werden auch gleich aktiv. Auf ihrer Tour geraten ihnen eine Menge brauchbarer Dinge für den Bau einer Rakete in die Hände. Als Joschi einen alten Staubsauber findet, beschließt er, dass dieser die perfekte Geburtstagsüberraschung für seine Mama ist. Aber seine Freunde wollen den Staubsauger auch haben. Im Streit gehen die drei auseinander. Als sich seine Mutter nicht sonderlich begeistert vom Staubsauger zeigt, will sich Joschi wieder mit Ole und Willi versöhnen. Er geht zu seinen Freunden und schlägt ihnen vor, dass sie jetzt eine Krankenhausbande werden und den Staubsauger operieren müssen. Schnell sind alle Feuer und Flamme. Beim „Operieren“ jedoch stolpert Ole über das Staubsaugerkabel und bricht sich den Arm. Nun muss er wirklich ins Krankenhaus. Seine Freunde begleiten und unterstützen ihn. Als er Angst vor dem Eingipsen hat, lassen auch seine beiden Kumpel sich einen Gips verpassen. Und eine passende Geburtstagsidee bekommt Ole auch noch. Er malt seiner Mutter ein Bild.

Wertung
Drei Jungen sind die Protagonisten in diesem Kinderbuch für Erstleser. Insofern eignet sich das Buch auch gut für Jungen. Gemeinsam haben diese großartige Ideen. Sie gründen zunächst eine Sperrmüllbande, die dann zur Krankenhausbande umfunktioniert wird. Bei ihnen sind vor allem Fantasie, Kreativität und Teamgeist gefragt, und davon haben die drei mehr als genug. Auch wenn sie sich mal streiten und jeder seinen Kopf durchsetzen will, so versöhnen sie sich auch wieder - und sie halten zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Aber nicht nur das Thema Freundschaft spielt eine wichtige Rolle. Dem Erstleser werden auch kindgemäß und vereinfacht die Abläufe in einem Krankenhaus bei einem Armbruch erklärt. Sprachlich ist das Erstlesebuch durch seine kurzen Sätze leicht zu lesen. Auch der Flattersatz kommt Leseanfängern entgegen. Viele witzige Farbillustrationen lockern die Geschichte auf. Das Kinderbuch für Erstleser zeigt anhand einer kindgemäßen, realistischen Erzählung, wie drei Jungen kreativ und fantasievoll miteinander spielen. Sie streiten miteinander, sie vertragen sich wieder und - sie sind füreinander da, wenn Not am Mann ist.

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Mein Andersopa

Von Rolf Barth
Illustrationen von Daniela Bunge

Hanser Verlag
Seiten: 32
Preis: 14,00
Euro
ISBN: 978-3-446-26057-3

Altersempfehlung: ab 5 Jahren

Eines Tages verhält sich Neles geliebter Opa ganz anders, als sie es von ihm gewohnt ist. Er ist an Demenz erkrankt. Das Bilderbuch eignet sich ausgezeichnet dazu, Kindern ab sechs Jahren das Thema Demenz behutsam und anschaulich näherzubringen. Es ist sehr gut zum Vorlesen geeignet und bietet viele Ansatzpunkte, um über die Krankheit, von der immer mehr Menschen betroffen sind und die Kinder sehr verstören kann, wenn beispielsweise die geliebten Großeltern davon betroffen sind, zu sprechen.

Inhalt

Nele liebt ihren Opa über alles. Er ist ihr bester Freund, hat immer Zeit für sie und gibt auf sie acht. Ihr Opa achtet sehr auf sein Äußeres und kleidet sich stets adrett. Neles Oma ist schon gestorben und gemeinsam besuchen sie sie immer auf dem Friedhof. Neles Opa hat viele Hobbys und ein geregelter Tagesrhythmus ist ihm sehr wichtig. Doch nach den Sommerferien ist Opa ganz anders. Er zieht sich nicht mehr richtig an, verhält sich unhöflich und zornig und er vergisst immer mehr. Nun sind die Rollen vertauscht. Nele passt jetzt auf ihren Opa auf und kümmert sich zusammen mit ihrer Mutter um ihn. Mehr und mehr verliert ihr Opa den Bezug zur Realität. Bisweilen hat er aber noch Lichtblicke, über die er und Nele sich freuen. Am Ende zieht Opa zu Nele und ihrer Mutter und ein Pflegehelfer kommt, der die beiden unterstützt, wenn sie nicht da sind.

Wertung

In diesem Bilderbuch wird das Thema Demenz behandelt. Nele erzählt in der Ich-Form von ihrem Opa, zu dem sie ein inniges Vertrauensverhältnis hat. Als ihr Großvater an Demenz erkrankt, ist es für das Mädchen schwierig zu verstehen, was mit ihm passiert. Plötzlich hat sie zwei Opas. Den, den sie schon ewig kennt und den Andersopa, der sich unberechenbar verhält und allein nicht mehr zurechtkommt. Nun sind die Rollen vertauscht und ihr Opa benötigt mehr und mehr Hilfe, die er von Nele und ihrer Mutter erhält. Am Ende erklärt ein Arzt dem Kind, dass es für diese Krankheit keine Heilung oder Besserung gibt. Trotzdem endet das Buch sehr positiv und Mut machend. Die gedachte Zielgruppe wird somit nicht mit dem schwierigen Thema überfordert. Die Geschichte ist sehr berührend geschrieben. Die dazu passenden farbigen Illustrationen veranschaulichen die Gefühle der Protagonisten sensibel und aussagekräftig. Dieses Bilderbuch eignet sich dazu, Kindern ab sechs Jahren das Thema Demenz behutsam und anschaulich näherzubringen. Es ist sehr gut zum Vorlesen geeignet und bietet viele Ansatzpunkte, über die Krankheit, von der immer mehr Menschen betroffen sind und die Kinder sehr verstören kann, wenn beispielsweise die geliebten Großeltern davon betroffen sind, zu sprechen.

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