Gewinner Bayerischer Pädagogikpreis 2020
Kids go digital - Sachunterrichtsprojekte
Das Projekt „Kids Go Digital“ ist ein Lehrprojekt der Grundschullehrerausbildung an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KUEI). Im Sommersemester 2017 erarbeiteten Studierende im Rahmen eines Seminars Unterrichtsprojekte mit Eichstätter Schulklassen, die zeigen, wie digitale Medien zur Erarbeitung, Sicherung oder Vertiefung von sachunterrichtlichen Themen in der Grundschule eingesetzt werden können.
Dazu wurden zunächst an der Universität medienpädagogische Tools sowie grundschuldidaktische Hintergründe erarbeitet. In enger, phasenübergreifender Kooperation von Studierenden, Lehrer/innen und Dozent/innen wurden klassenspezifische, lehrplankonforme Unterrichtsinhalte gesucht und auf die konkrete Umsetzung mit digitalen Medien geprüft.
So entstand für jede Klasse eine individuelle Möglichkeit mit Medien zu lernen. Die Projekte wurden an den Schulen durchgeführt und von den Schüler/innen auf der öffentlichen 1. Eichstätter Kinderkonferenz „Kids Go Digital“ Juli 2017 präsentiert. So entstanden eine Reihe von Best Practise Beispielen. Inspiriert wurde das Projekt durch die australische „Kids‘ Conference“, die 2012 von Stephen Spain an der ACU (Australian Catholic University, Campus Melbourne) sowie Vertretern von Geschichts- und Geographielehrerverbänden in Victoria gegründet wurde (Kids Conference)
Die thematische Fokussierung auf den Einsatz digitaler Medien im (Sach-)Unterricht zielt primär auf zukunftsrelevante professionelle Kompetenzen von Lehramtsstudierenden. Zugleich profitieren praktizierende Lehrer/innen und deren Schüler/innen.
Ausgezeichnet wurden Prof. Dr. Klaudia Schultheis und Dr. Petra Hiebl, Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KUEI). Empfohlen wurde das Projekt von Florian Rieß, Vorsitzender des BLLV-Kreisverbands Eichstätt und Schulleiter der teilnehmenden Grundschule am Graben.
Die Preisverleihung
Eindrücke von der Preisverleihung am 23. April 2018
Für den Bayerischen Pädagogikpreis 2018 waren Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte gesucht, die inhaltlich und didaktisch innovative Wege gehen und Modellcharakter aufweisen. Unter den 43 Einsendungen von allen Standorten der Lehrerbildung in Bayern entschied sich die Fachjury für "Kids go digital", einem Sachunterrichtsprojekt des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik an der KU Eichstätt-Ingolstadt.
"Kids go digital - der BLLV geht mit", kommentierte die BLLV-Präsidentin und Akademie-Vorsitzende Simone Fleischmann die Wahl der Jury. Staatssekretärin Carolina Trautner sagte: Innovationen wie das Preisträger-Projekt seien wichtig, um "neue Aufgabenfelder in die Lehrerbildung einzubringen und zu erproben." Trautner wörtlich: "Der Bayerische Pädagogikpreis bereichert das bayerische Bildungswesen."
Prof. Dr. Klaudia Schultheis, Lehrstuhlinhaberin Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik an der KU Eichstätt-Ingolstadt, nahm den Preis von der Akademie- und Jury-Vorsitzenden Simone Fleischmann entgegen. Wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Petra Hiebl und Grundschulrektor Edgar Mayer waren Teil des Projektteams.
Aus der Laudatio
"Digitalisierung" sei ein unklarer, diffuser Begriff, begann BLLV-Ehrenpräsident Klaus Wenzel seine Laudatio. Und Unklarheit könne zu Verunsicherung führen. Das erfahre die Lehrerschaft sowohl im Lehrer- als auch im Klassenzimmer. Das Projekt "Kids go digital" zeige dagegen, wie digitales Lernen bereits in der Grundschule sinnvoll umgesetzt werden könne - mit schlichten, alltagstauglichen Mitteln.
Einsendungen belegen: Flexible Lehrerbildung ist umsetzbar
Der Bayerische Pädagogikpreis zeichnet Impulse für eine innovative, qualitätsvolle und berufsfeldorientierte Lehrerbildung aus. "An allen Standorten der universitären Lehrerbildung in Bayern werden solche Impulse gegeben", resümierte Jury-Mitglied Dr. Klaus Wild, Leiter der Fachgruppe Hochschule im BLLV. Die eingesandten Projekte hätten sich nicht nur in der Lehrerbildung bewährt, sondern sondern würden auch vielfältige Formen der Mitbestimmung durch die Lehramtsstudierenden bieten. Viele zeigten ergänzend zu traditionellen Lehrmethoden alternative Formate und hätten damit Modellcharakter für eine innovative Lehrerbildung. Sie hätten gezeigt, dass viele Elemente des BLLV-Konzepts der Flexiblen Lehrerbildung bereits umsetzbar seien. Dabei zeichneten folgende Charakteristika die Wettbewerbsbeiträge aus:
- Projekte mit einer starken Berufsfeldorientierung und hohem Realitätsbezug
- Projekte, die die verschiedenen Phasen der Lehrerbildung miteinander verbinden
- Projekte, mit einer beeindruckenden Vielfalt innovativer Inhalte und Lehrmethoden
- Projekte, die sich durch ein zeitgemäßes verständnisintensives und damit kompetenzorientiertes Lernen auszeichnen
- Projekte, die häufig eine wissenschaftlich fundierte Überprüfung ihrer Wirksamkeit beinhalten
- Projekte, die von vielfältigen interdisziplinären Kooperationen geprägt sind