Das digitale Klassenzimmer

TECHNISCHE AUSSTATTUNG

IT soll das Lernen unterstützen, nicht stören. Doch wie muss das digitale Klassenzimmer ausgestattet sein - und wer kommt für die Kosten auf?

Die Fachanhörung vom 15.02.2017 auf einen Blick

Die Ausstattung: Hard-/Software, Finanzierung, Sponsoring. Grundlegend für eine angemessene Nutzung digitaler Medien ist die technische und moderne Ausstattung der Schulen. Welche Ressourcen und welche Unterstützung sollten den Schulen dabei zur Verfügung gestellt werden?

Mit dem Thema "Digitale Schule: Welche Technik hilft beim Lernen?" startete die Reihe der BLLV-Fachanhörungen. Jede der neun Fachanhörungen im Schuljahr 2017/18 greift eines der vom BLLV skizzierten Handlungsfelder auf und lässt dabei Experten für das jeweilige Gebiet zu Wort kommen.

Die Experten für die Frage der Technik:

  • Dr. Michael Kirch, ehemaliger Lehrer, jetzt akademischer Rat am Lehrstuhl für Grundschulpädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität München und Spezialist für Digitales Lernen

  • Dr. Manfred Riederle, stellvertretender Geschäftsführer und Bildungsreferent des Bayerischen Städtetages

  • Georg Schlagbauer, Dozent an der Akademie für Lehrerbildung (ALP) in Dillingen und dort für die informationstechnische Qualifizierung und Beratung zuständig


Aus dem BLLV-Diskussionspapier

ENTWURF!

1. Ausstattung: Hard-/Software, Finanzierung, Sponsoring

  • Ausreichende IT-Ausstattung für die Schulen (Internetverbindung, Qualität und Aktualität der Endgeräte, Aktualität der Software, Anzahl der Endgeräte in Relation zur Schülerzahl, Anzahl der Softwarelizenzen in Relation zur Schülerzahl)

  • Moderner technischer Stand der Geräte (aktuell und mobil), die professionell installiert und gewartet werden. D.h. genügend technische Unterstützung für die Schule bei der Wartung der IT-Ausstattung

  • Ausreichender Internetzugang an den Schulen (z. B. Geschwindigkeit, Stabilität der Verbindung, WLAN-Zugang in den Klassenräumen) und genügend pädagogische Unterstützung für die Schule zur Integration von Computern im Unterricht

  • Qualitätsvolle Software und kein Problem mit Softwarekosten

  • Vorhandensein transportabler Geräte (z. B. Laptops, Notebooks, Tablet-PCs), die Schüler im Unterricht nutzen können. Kein Einsatz von Privatgeräten - "Bring your own device" (häufig so: Lehrkräfte bringen in 57% und Schüler/innen in 35% ihre eigenen Notebooks/ Laptops mit). Das wäre die billige Help-yourself-Lösung und fördert gerade die Bildungsungerechtigkeit (die in Bayern eh schon groß ist). Aber ein digitales Konzept muss vor allem eines zum Ziel haben: Bildungsgerechtigkeit. Damit alle Kinder in den Genuss digitaler Bildung kommen, nicht nur die aus bessergestellten Haushalte. Nur wenn alle erreicht werden, kann die Entwicklung als positive gelebt und erlebt werden.

  • Genügend Zeit, um sich die digitalen Medien anzueignen und computergestützte Unterrichtsstunden vorzubereiten

  • Unterstützung bei der Entwicklung schulischer IT- und Lerninfrastruktur, die sowohl als Lernplattform genutzt als auch als Publikations-, Verwaltungs- und Kommunikationsmedium von allen an Schule Beteiligten eingesetzt werden kann

  • Hilfe bei der Entwicklung von Ausstattungskonzepten für Schulen. Die Standorte der Computer nehmen z.B. eine bedeutende Rolle für die Gestaltung schulischer Lehr- und Lernprozesse ein

  • identische Ausstattung in allen Klassenzimmern

  • Sachaufwandsträger sollen vom Kultusministerium in Fragen der IT Ausstattung unterstützt werden