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BLLV vergibt erstmals Bayerischen Pädagogikpreis

Am 15. Mai erhält Prof. Dr. Anja Göhring von der Universität Regensburg die Auszeichnung / BLLV-Präsident Klaus Wenzel: „Innovative Lehrerbildung ist die Basis für ertragreiches Lernen“

München - Zum ersten Mal vergibt die Akademie des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) den „Bayerischen Pädagogikpreis“. Unter den 21 Einsendungen zum Thema „innovative Lehrerbildung“ machte das Projekt „Modellversuch Naturwissenschaft und Technik“ von Prof. Dr. Anja Göhring der Universität Regensburg das Rennen. Göhring und ihr Team können sich über 7500 Euro Preisgeld freuen. Die Preisverleihung findet am 15. Mai 2014 im Senatssaal der Ludwig-Maximilians-Universität in München statt. Mit dem Bayerischen Pädagogikpreis verfolgt der BLLV das Ziel, die studentische und wissenschaftliche Öffentlichkeit auf besondere Leistungen in der Lehrerbildung aufmerksam zu machen. „Dozentinnen und Dozenten sollen angeregt werden, verstärkt auf innovative Lehr- und Lernmethoden zu setzen“, sagte Wenzel wenige Tage vor der Preisverleihung. Im Mittelpunkt stehe handlungs- und kompetenzorientiertes Lernen und die Stärkung der Berufsfeldorientierung. „Der Praxisschock der Studierenden, die nach einem erfolgreich abgeschlossenen Examen im beruflichen Alltag massive Probleme haben, sollte bald der Vergangenheit angehören.“ Göhrings Projekt sei ein wichtiger Baustein, um die Lehrerbildung in Bayern stärker an den Bedürfnissen zukünftiger Lehrer auszurichten. 

 

„Innovative Lehrerbildung ist die Voraussetzung für ertragreiches Lernen“, erklärte Wenzel. Umso erfreulicher sei es, dass bei der siebenköpfigen Jury 21 Bewerbungen aus fast allen universitären Standorten für Lehrerbildung in Bayern eingegangen waren. Der Jury gehörten neben Wenzel Hochschuldozenten und Studierende an. „Wir hatten die Qual der Wahl“, so Wenzel. Sämtliche Einsendungen hätten durch Ideenreichtum und Kreativität bestochen.

Am meisten überzeugt hätte schließlich das Projekt der Regensburger Universität mit dem Titel: „Modellversuch Naturwissenschaft und Technik (NWT)“. Ziel des Modellversuchs ist es, Grund- und Mittelschullehrer/innen naturwissenschaftlich integriert auszubilden, um sie bereits in der ersten Phase ihrer Ausbildung optimal auf das spätere Berufsfeld vorzubereiten. Die Wissenschaftler waren auch schon erfolgreich, denn nach einer positiven Begutachtung im Wintersemester  2011/12 wurde inzwischen die dauerhafte Etablierung des Studienfachs NWT bei den zuständigen Ministerium beantragt, heißt es in der Projektbeschreibung des Teams um Prof. Göhring. Um Erfahrungen beim Experimentieren mit Schülern sammeln, förderdiagnostische Kompetenzen aufbauen und Lernschwierigkeiten angemessen begegnen zu können, arbeiteten Studierende verpflichtend mit Schulklassen im eigens dafür eingerichteten NWT-Labor.  

„Lehrerbildung hat für den BLLV eine wichtige Schlüsselposition im Bildungssystem“, betonte Wenzel. Immer wieder belegten Studien, wie eng die qualitativ hochwertige Ausbildung angehender Lehrkräfte verknüpft sei mit dem Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler. Steigende Anforderungen an Schule und Schüler machten zudem eine exzellente Lehrerbildung notwendig.

Der BLLV fordert seit vielen Jahren ein Studium, das sich zu gleichen Teilen am aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand orientiert sowie am späteren Berufsfeld Schule. „Für uns sind daher alle Initiativen unterstützungswert, die das Erproben innovativer Lehr- und Lernmethoden  an den Universitäten ermöglichen“, so der BLLV-Präsident. Es sei erfreulich, dass es landesweit zahlreiche Forschungsprojekte gebe, die sich mit dem Thema reflektierter Praxis und/oder kompetenzorientiertem und verständnisintensivem Lernen beschäftigten. „Ziel innovativer Lehrerbildung muss es sein, Veränderungen und Verbesserungen beim schulischen Lernen herbeizuführen.“