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Der unermüdliche Einsatz hat sich gelohnt: Bayerns Junglehrer atmen auf

Volleinstellung bei Grund- Mittel- und Förderschulen

Die bayerischen Lehrer und Lehrerinnen an Grund-, Mittel- und Förderschulen können sich dieses Jahr über eine positive Einstellungspolitik freuen. Das Bayerische Kultusministerium hat sehr erfreuliche Zahlen zum kommenden Schuljahr veröffentlicht.  

 

 

Pressemitteilung der ABJ – „Es gibt nur eines, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung!" John F. Kennedy machte mit diesen Worten bereits vor über 50 Jahren klar, dass der Stellenwert von Bildung nicht unterschätzt und an Bildung nicht gespart werden darf. Während die Einstellungspolitik des Bayerischen Kultusministeriums in den letzten Jahren eher vom Spardiktat geprägt war, zeichnet sich jetzt - zumindest für das kommende Schuljahr an Grund-,  Mittel- und Förderschulen - eine positive Wende ab. Der Freistaat Bayern nimmt deutlich mehr Lehrerinnen und Lehrer für diese Schularten in Lohn und Brot als erwartet und setzt damit ein positives Zeichen. Die Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Junglehrer im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV), Kerstin Polster (ABJ), freut dies besonders, weil sie gerade in den letzten Wochen und Monaten eine Vielzahl an persönlichen Gesprächen mit Vertretern der Politik und des Kultusministeriums geführt hat. „Ich konnte offenbar mit Erfolg deutlich machen, wie dringend Lehrkräfte an den Schulen gebraucht werden und wie fatal sich der permanente Mangel an Pädagogen vor Ort auf die Unterrichtsqualität auswirkt“, sagte Polster. „Wir brauchen dringend junge, engagierte Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen, um die Kollegien zu entlasten und um die Schulen in die Lage zu versetzen, ihre Aufgaben zu erfüllen.“ Polster betonte, dass Ganztagsangebote, individuelle Förderung oder Inklusion nur gelingen könnten, wenn genügend gut ausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Die ABJ-Vorsitzende sieht sich durch die diesjährigen Einstellungszahlen auch in ihrer Arbeit bestätigt.

 

Dennoch gebe es nicht nur Grund zur Freude, denn die Situation an den Realschulen sei dramatisch. „Die ABJ fordert daher mehr Einstellungen für die Realschulen, um die Kolleginnen und Kollegen an diesen Schulen zu entlasten“, sagte Polster. Tausende junge Realschullehrer und -lehrerinnen ohne Perspektive auf Einstellung seien nicht hinnehmbar. Auch an den Gymnasien würden viele junge Kolleginnen und Kollegen abgewiesen und bekämen keine Planstellen – obwohl sie dringend gebraucht würden.

 

Kurzfristige Ausfälle könnten bei allen Schularten zwar noch oft von den Kolleg/innen aufgefangen werden, bei längerfristigen Ausfällen - ob geplant oder ungeplant – könne dies nicht mehr kompensiert werden. „Die hervorragend ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen warten nicht untätig zuhause, bis sich irgendwo ein Aushilfsvertrag ergeben könnte", sagte Polster. „Viele von ihnen wandern derzeit in andere Bundesländer ab, suchen sich eine Stelle an Privatschulen oder orientieren sich komplett neu!" Dadurch müssten Ausfälle, gerade während des Schuljahres, oft von Studenten oder anderem nicht-pädagogischen Personal übernommen werden, was letztendlich zu Lasten der Unterrichtsqualität gehe.

 

Dennoch ist die ABJ erleichtert, dass die vielen Gespräche nun auch Früchte tragen und zumindest im Grund-, Mittel- und Förderschulbereich ein sehr erfreulicher erster Schritt in die richtige Richtung gemacht wurde.

 

Die ABJ vertritt die Interessen von über 15.000 jungen Lehrkräften in Bayern und gehört dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) an.

Kontakt: Kerstin Polster: 0172/865 66 44