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Staatsnote mit 1 vor dem Komma Startseite

Einstellungsnoten Gymnasium: Harter Schnitt für Referendare

Nach den Einstellungszahlen fürs Lehramt Gymnasium hat das Kultusministerium nun die fächerspezifischen Grenznoten bekanntgegeben: Im Schnitt müssen Bewerber besser als 2,0 sein, daher gehen 70% zunächst leer aus. Der BLLV fordert Korrekturen.

In zehn Fächerkombinationen brauchen Gymnasialreferendare eine eins vor dem Komma. Die härteste Grenznote trifft Anwärter für die Fächerkombination Englisch/Geschichte mit 1,54. Im Schnitt der 15 Fächerkombinationen, für die das Kultusministerium eine Grenznote veröffentlich hat (dies geschieht nur bei mehr als drei Einstellungen), lautet die Grenznote 1,95.

Das geht aus der Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 18. Februar mit dem Titel „Fächerspezifische Daten des Einstellungstermins Februar 2019“ hervor. Von 626 Bewerbern, die einen Antrag auf Übernahme in den Staatsdienst gestellt hatten, erhielten 190 Bewerber ein Einstellungsangebot fürs Gymnasium – eine Quote von nur 30%. 71 Bewerber erhielten ein Angebot für die Zweitqualifizierung an Grund- und Mittelschulen.

Eine Übersicht über die Grenznoten finden Sie auf: bllv.de/einstellungszahlen-gymnasium

Dass derart viele Bewerber leer ausgehen, hatte sich bereits bei der Bekanntgabe der Einstellungszahlen Ende Januar abgezeichnet, als die konkreten Grenznoten noch nicht vorlagen. Angesichts des akuten und zukünftig abzusehenden Lehrermangels ist dies in den Augen des BLLV ein unhaltbarer Zustand: „Erneut gehen Referendare, die an den Schulen dringend gebraucht werden, leer aus“, sagte Präsidentin Simone Fleischmann. Das sei fatal für junge Menschen, die sich unter hohem Einsatz auf den Lehrberuf vorbereitet hätten, und schwäche die Gymnasien.

Dass gleichzeitig händeringend Lehrkräfte für Förder-, Grund,- Mittel und Berufsschulen gesucht werden, nennt Fleischmann „paradox“. Eine Lösung sieht der BLLV im Modell der flexiblen Lehrerbildung, für das sich der Verband seit Oktober 2017 einsetzt. Nur so könne man auf veränderte Anforderungen und Bedarfe entsprechend reagieren.



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