Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will ihn ganz abschaffen und Kultusminister Michael Piazolo hält ihn für überflüssig – die Rede ist vom "Nationalen Bildungsrat". Laut Koalitionsvertrag der Großen Koalition in Berlin soll er als festes Gremium installiert werden. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) wünscht sich, er soll nicht nur die Schulbildung in den Blick nehmen, sondern die gesamte Bildungskette, also auch die Kleinkind- und Erwachsenenbildung.
Lehrerverbände als Vertreter der beruflichen Expertise müssen eingebunden sein
Die Absage Söders hat nun eine bundesweite Diskussion über das Für und Wider eines Nationalen Bildungsgrates angestoßen. Für den BLLV steht fest: In einem föderalen System braucht es den offenen Dialog, und an diesem müssen auch die Lehrerverbände als Vertreter der beruflichen Expertise eingebunden sein. So hat es BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann im BR-Tagesthema und im Interview mit der Abendzeitung formuliert. Ihr Argument: „Wir müssen schauen, was brächte ein Ausstieg und was brächte ein Nationaler Bildungsrat? Es geht doch ganz klar darum, dass Themenfelder wie das Abitur, die Bildungsgerechtigkeit, die Mobilität, die Vergleichbarkeit, die Ferienordnung – auch wenn das nur ein kleines Thema ist – Fragen sind, die sich bundesweit stellen. Jetzt geht es drum, ein Expertengremium zu finden, das diese Fragen beantwortet.“