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26.02.2018 - Bekanntgabe der fächerspezifischen Einstellungszahlen Lehrerbildung

Harter Schlag für junge Lehrerinnen und Lehrer

PRESSEMITTEILUNG - "Referendare mit besten Noten im Zeugnis gehen leer aus", kritisierte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann.

Pressemitteilung/München - Harter Schlag für junge Lehrerinnen und Lehrer Auch mit besten Noten gehen Gymnasialreferendare leer aus / BLLV-Präsidentin Fleischmann: "Die Vorgehensweise der Politik ist nicht mehr vermittelbar" München - Die Bekanntgabe der fächerspezifischen Einstellungszahlen für den Einstellungstermin Februar 2018 für das Lehramt Gymnasium wertet der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) als nicht zu verantwortenden Schlag ins Gesicht junger Nachwuchslehrkräfte. "Referendare mit besten Noten im Zeugnis gehen leer aus", kritisierte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. Das ohnehin gebeutelte Gymnasium werde nun weiter massiv geschwächt, die Qualität der Schulen dauerhaft gefährdet. Die Politik signalisiere jungen Lehrkräften, die sich intensiv und mit großen Anstrengungen auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet haben, nach ihrem Referendariat nicht gebraucht zu werden. Das sei verheerend. Fleischmann appellierte erneut an das Kultusministerium, längst fällige Korrekturen in der Lehrerbildung vorzunehmen.

Es müsse damit Schluss gemacht werden, bestens qualifizierte Gymnasiallehrer nach dem Referendariat massenhaft in die Arbeitslosigkeit entlassen - während auf der anderen Seite händeringend nach Lehrkräften für Förder-, Grund,- Mittel -und Berufsschulen gesucht werde. Aus dieser paradoxen Situation müssten grundsätzliche Konsequenzen gezogen werden. Der BLLV habe diese bereits mehrfach angemahnt und im Oktober 2017 das Flexible Lehrerbildungsmodell auf gelegt. "Wir setzen darin, wie es der Titel schon sagt, auf mehr Flexibilität in der Lehrerbildung", so Fleischmann. Das derzeit praktizierte Konzept sei zu starr und verhindere so, auf veränderte Anforderungen und Bedarfe entsprechend reagieren zu können.

Mehr Flexibilität in der Lehrerbildung

"Wie jeder weiß, brauchen wir jetzt viele zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer an Mittel- und Grundschulen. Sie sind aber nicht da. Und in Grund- und Mittelschulen zu wechseln, wie es das Kultusministerium nun aus der Not heraus kurzfristig anzubieten bereit ist, nehmen nicht genügend Nachwuchslehrkräfte in Anspruch. Das braucht uns nicht zu wundern, sie haben schließlich viele Semester auf ihr Lehramt hin studiert und sich intensiv auf die eine Schulart mit all ihren Anforde-rungen vorbereitet." Sie werfe das niemandem vor, vielmehr sei dies das Ergebnis einer eindimensionalen Ausbildung, in der junge Lehramtsanwärter/innen von vorneherein auf ein Gleis festlegt würden.

Das flexible Lehrerbildungsmodell ist nachzulesen unter: www.bllv.de/lehrerbildung



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