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Simone Fleischmann kontaktiert Sozialministerium Startseite

Kindeswohl in Gefahr

Alarm in den Jugendämtern: Fehlendes Personal und Einschränkungen durch die Corona-Krise machen eine aufmerksame Sozialarbeit in den gefährdeten Familien unmöglich.

Seitdem Schulen, Kitas und ähnliche Einrichtungen geschlossen haben, befinden sich besonders Kinder aus Problemfamilien in einer schwer erträglichen Lage. Nicht nur erleben sie den wenig rosigen Familienalltag in geballter Form. Auch bisher gewohnte Anker, die auffälligen Familien Halt geben konnten um Gewalt und Eskalationen in der Familie zu verhindern, fallen so gut wie weg. Kriseninterventionsteams dürfen nur noch in absoluten Notfällen in die Wohnung von Familien - so lautet die Dienstanweisung in Corona-Zeiten. Viele Misshandlungen fallen so einfach unter den Tisch. Oder werden erst gar nicht sichtbar: Schließlich sind Schulen und Co. wichtige Kontakte für Jugendämter, wenn es darum geht, Gewalthandlungen an Kindern überhaupt erst einmal zu entdecken. 

"Das macht uns Lehrern große Sorgen", sagt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann, "Diese Kinder brauchen dringend Hilfe!" Deshalb hat Fleischmann jetzt Kontakt mit dem Bayerischen Sozialministerium aufgenommen. Zusammen mit Carolina Trautner, Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales will sie auf das Thema aufmerksam machen und gemeinsam nach Lösungen suchen.

Weitere Informationen:

Überforderte Jugendämter schlagen Alarm: "Kinderleid – und niemand sieht es mehr" aus dem Tagesspiegel



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