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KiTa-Studie bestätigt Handlungsbedarf

Mit dem aktuell veröffentlichten „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme 2020“ liefert die Bertelsmann Stiftung das notwendige wissenschaftliche Abbild, das zeigt, wie pädagogische Fachkräfte ihren beruflichen Alltag schon lange wahrnehmen.

Von Sarah Hesse, Leiterin der Fachgruppe Sozial- und Erziehungsdienst im BLLV

Schon in der qualitativen DKLK Studie 2019 hatten Kita-Leitungen unter anderem über die angespannte Personalsituation und die damit verbundenen Herausforderungen berichtet. Nun verbindet die Bertelsmann Stiftung sowohl quantitative als auch qualitative Daten, um evidenzbasiert die berufliche Realität des frühkindlichen Bereiches zu spiegeln. Quantitative Grundlage des jährlich aktualisierten Ländermonitorings frühkindliche Bildungssysteme sind Auswertungen von Daten der statistischen Ämter des Bundes und der Länder aus der Kinder- und Jugendhilfe Statistik und weiteren amtlichen Statistiken. Ergänzt wird das Ganze durch eine qualitative Studie der FernUniversität Hagen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Die Studie analysiert die Rahmenbedingungen in Kitas bundesweit, als auch differenziert nach Landkreisen, anhand dreier wichtiger Parameter: dem Personalschlüssel, der Größe der Kindergruppen und dem Qualifikationsniveaus des Personals.

Wichtigste Erkenntnis: bayerische Kitas haben großen Aufholbedarf

Der Personalschlüssel ist nicht kindgerecht; teils wird in zu großen Gruppen gearbeitet und das Qualifikationsniveau des Personals ist zu niedrig. Außerdem hängen die Bildungschancen in Bayern nach wie vor vom Wohnort ab. Auch wenn die Studie die laufenden finanziellen Anstrengungen zum Ausbau des Angebots und zur Entwicklung der Qualität in der Kindertagesbetreuung im Rahmen der Qualitätsoffensive durch das Gute-Kita-Gesetz nicht explizit berücksichtigt, macht das Ländermonitoring deutlich, dass weiterhin deutlicher Handlungsbedarf besteht. Diese Maßnahmen reichen offensichtlich nicht aus. Abgesehen von den bestehenden  Investitionen sind gemeinsame Kraftanstrengungen auf allen politischen Ebenen zur Entwicklung einer Gesamtstrategie, um den Bildungsauftrag zu erfüllen, sinnvoll.

Die Stiftung liefert in ihrer Pressemitteilung zur Studie neben altbekannten Forderungen wie die Schaffung attraktiver Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen oder die Durchsetzung einer angemesseneren Bezahlung, diverse andere Handlungs- und Lösungsvorschläge. In landesrechtlichen Regelungen solle beispielsweise das Zusammenwirken von Personalschlüssel, Gruppengröße und Qualifikationsniveau berücksichtigt sowie verbindliche Stufen zum Ausbau festgelegt werden. Nicht zuletzt warnt die Bildungsexpertin der Stiftung, dass der zusätzliche Personalbedarf nicht durch einen Ausbau von Ausbildungsgängen unterhalb des Erzieherinnenniveaus angestrebt werden sollte. Eine Absenkung des Qualifikationsniveaus verschlechtert die Bildungsqualität!

Hinweise:

Die aktuellen Daten und Fakten zu den frühkindlichen Bildungssystemen finden Sie unter www.laendermonitor.de sowie in den Länderprofilen unter www.laendermonitor.de/laenderprofile. Die qualitative Studie der FernUniversität in Hagen „Handeln im System. Perspektiven pädagogischer Fachkräfte in KiTas (HiSKiTa)“ untersucht die Auswirkungen der aktuellen Personalsituation in Kitas aus Sicht der Fachkräfte (www.bertelsmann-stiftung.de/hiskita)

Die Pressemitteilung des VBE zu den Ergebnissen der Bertelsmann-Studie finden Sie hier

Den Beitrag des BR finden Sie hier

Testüberschrift mit H1 und H2 und Co



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