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Lehrkräfte managen Schulöffnungen gut, neue Methoden für nächste Schritte nötig

224.000 Schülerinnen und Schüler haben wieder Präsenzunterricht. Das ist „gut gemanaged“ worden und eine „klare Ansage“ sagt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. Sicherheit für Eltern und Kinder sei oberstes Gebot, auch für die nächsten Schritte.

Für 14 Prozent der bayerischen Schülerinnen und Schüler endete die Durststrecke diesen Montag, die Schulen des Freistaates haben sich nach sechs stillen Wochen wieder mit Leben gefüllt: 224.000 Kinder und Jugendliche der Abschlussklassen haben jetzt wieder Präsenzunterricht.

„Das ist eine klare Ansage“, betont Simone Fleischmann gegenüber Focus Online. Die Vorgaben der Staatregierung hätten die Lehrerinnen und Lehrer als Experten der Praxis vor Ort professionell umgesetzt, stellt die BLLV-Präsidentin klar. Insgesamt sei die Situation in Bayern „ganz gut gemanaged“ worden, sagt sie der Frankenpost.

Nicht mal der Gongschlag ist so wie früher

Dafür sei vor Ort große Flexibilität gefragt gewesen, um entsprechend der Vorgaben mit relativ kurzer Vorlaufzeit etwa Raumsituationen anzupassen, Klassen aufzuteilen und zeitliche Abläufe neu aufzusetzen. Da kann der Unterricht auch schon mal um 10 Uhr beginnen statt um 8 Uhr. „Nichts ist mehr normal, nicht einmal mehr der Gongschlag“, schildert Simone Fleischmann die Situation im Gespräch mit welt.de. Fließender Start und fließendes Ende seien notwendig, damit die für den Infektionsschutz wichtige Distanz sichergestellt sei, etwa auch beim Schülertransport hin und zurück.

Kultusminister Michael Piazolo betont, dass es nicht leicht gewesen sein, die Entscheidung zwischen Infektionsschutz und Prüfungsvorbereitung abzuwägen, spricht aber vom „richtigen Zeitpunkt“. Geplant ist nun, dass ab 11. Mai die Jahrgänge in die Schulen zurückkehren, die im kommenden Schuljahr Abschlüsse machen. Ministerpräsident Markus Söder wünscht sich, „dass vor Pfingsten jeder Schüler zumindest einmal wieder in der Schule war“.

Lernen auf zwei Füßen

BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann dämpft beim Blick nach vorne die Erwartungen: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir bis Juli irgendwas von dem haben, was Mitte März normal war“, sagt sie im Gespräch mit Focus online. Wenn dann, wie vorgeschlagen, Präsenzunterricht in der Schule und Home Learning im Wechsel stattfinden sollten, dann brauche es „ganz andere Methoden“, stellt Fleischmann im Bayerischen Rundfunk klar und spricht von „Lernen auf zwei Füßen“.

Kritisch sieht Simone Fleischmann die Pläne für das neue Schuljahr mit Blick auf die Erstklässler, die Kultusminister Piazolo unbedingt planmäßig am 8. September einschulen will: „Wir wollen das so organisieren, dass alles so normal wie möglich läuft“, so Piazolo, der dafür unter anderem zusätzliche Räumlichkeiten für Schulen in Aussicht stellt. Die BLLV-Präsidentin stellt klar: "Das ist fast unmöglich, sollte sich die Coronasituation nicht verbessern." Denn wenn dann die Grundmaßnahmen des Infektionsschutzes, vor allem soziale Distanz, immer noch nötig seien, stehe das im klaren Gegensatz zu den Bedürfnissen der kleinsten Schülerinnen und Schüler: „Erstklässler brauchen Nähe!“, betont Fleischmann.

Unabhängig von Plänen zur Umsetzung sagt die BLLV-Präsidentin mit Blick auf die jetzige Situation und die Zukunft: „Das Wichtigste ist, Eltern und Kindern Sicherheit zu vermitteln!“



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