Landtag

Referendariat: Noch keine Zulassungsbeschränkung

Von: F. Fischer

Alle drei Oppositionsfraktionen im Bildungsausschuss lehnen die von der Staatsregierung geplante Zulassungsbeschränkung zum Referendariat ab (Drs. 17/9699). Die CSU-Landtagsfraktion pocht dagegen darauf, in Bayern diese Möglichkeit einzuführen. Das Kultusministerium soll ab 2019 Absolventen des 1. Staatsexamens den sofortigen Zugang zum Referendariat verwehren können. Die Zwangspause soll bis zu drei Jahre dauern können.

Martin Güll, Ausschussvorsitzender und SPD-Bildungssprecher, bezweifelt, dass es so gelingt, Angebot und Nachfrage besser in Einklang zu bringen. Die Möglichkeit einer Zulassungsbeschränkung schrecke generell vom Lehramtsstudium ab. Güll sprach sich stattdessen für eine Reform der Lehrerbildung aus. Nötig seien mehr Polyvalenz, die Stärkung des Masterabschlusses und die Zulassung zum Referendariat auch an einer nicht studierten Schulart.

Michael Piazolo (FW) erklärte, es stehe im Widerspruch zum Bologna- Prozess, wenn ein Lehramtsstudium bis zu 10 Jahre dauern könne. Für Bündnis 90/Die Grünen forderte Thomas Gehring, das 1. Staatsexamen dem Master gleich zu stellen oder durch diesen zu ersetzen, um Alternativen zum Lehramt zu eröffnen.

Otto Lederer bekräftigte für die CSU die Notwendigkeit, Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen. Zahlreiche arbeitslose Lehrer verpflichteten zum Handeln. Alle anderen Maßnahmen seien bereits ausgeschöpft. Lederer betonte, dass mit der Gesetzesänderung die Zulassungsbeschränkung keineswegs zwingend umgesetzt werde. Derzeit könne man „überhaupt nicht daran denken, diese Regelung in Kraft zu setzen.“ Die CSU beantragte nur eine einzige Änderung des Gesetzentwurfs der Staatsregierung: Nun „werden“ alle Absolventen des 1. Staatsexamens spätestens nach drei Jahren zum Referendariat zugelassen. Ursprünglich stand hier „können“. Der BLLV und das Forum Bildungspolitik in Bayern lehnen die Zulassungsbeschränkung ab.