„Der LehrplanPLUS ist auf acht Jahre ausgerichtet – und das soll auch so bleiben“, sagte Kultusminister Ludwig Spaenle im Bildungsausschuss zur künftigen Dauer des Gymnasiums. „Wir gehen weiterhin von einem in sich schlüssigen Gymnasialkonzept aus.“ Gleichwohl solle es Ausnahmen geben. Jede Schule müsse in der Lage sein, unterschiedliche Lernzeiten anzubieten, forderte der Kultusminister. Dies sei an Grund- und Mittelschulen bereits der Fall und müsse auch an Gymnasien gelten. Zunächst will Spaenle den „Dialogprozess“ mit den relevanten Verbänden fortsetzen. Er soll um den Jahreswechsel herum abgeschlossen sein. Anschließend solle es eine „Leitentscheidung“ im Landtag geben. Spätestens zum Schuljahresende 2016/17 sollen Rahmenbedingungen stehen, damit jede Schule eine Entscheidung treffen könne. Wenn ein Gymnasium dies wolle und der Sachaufwandsträger zustimme, könne ab dem Schuljahr 2018/19 auch ein 9-jähriger Weg beantragt werden. Dieser müsse aber vom KM genehmigt werden. Die Entscheidung gelte dann dauerhaft. Sein Konzept setze auf „Planbarkeit und Verlässlichkeit“. Die Oppositionsfraktionen attestierten einheitlich, der Minister habe nichts Neues verkündet. Auch nach über zehn Jahren Diskussion bleibe offen, wie das Gymnasium künftig aussehe. Martin Güll (SPD) verlangte deshalb eindeutige Aussagen. Gehört habe er nur „Wischiwaschi“. Michael Piazolo (FW) forderte Spaenle auf zu sagen, was er wolle. Der Landtag sei schließlich keine „Selbsthilfegruppe“. Thomas Gehring (Grüne) kritisierte, es bleibe beim G8, Wahlfreiheit werde es nicht geben. Spaenle konterte, die Kritik zeige die „Bereitschaft zum bewussten politischen Missverständnis.“ In der Debatte wurde mehrfach das BLLV-Konzept eines flexiblen Modulsystems zitiert. BLLV-Chefin Fleischmann nennt es den „Weg aus der Sackgasse“.
Landtag
Spaenle: Gymnasium bleibt auf 8 Jahre ausgerichtet
Von: F. Fischer