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BR24 vom 12. September 2023 Startseite Topmeldung

Verfassungsritual an Bayerns Schulen gefordert

Der Landesverein für Heimatpflege plädiert für ein Morgenritual zur Bayerischen Verfassung und zum Grundgesetz an Schulen. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann ist kritisch und betont im Beitrag den hohen Wert der Demokratiepädagogik an den Schulen.

Wie die dpa am 11. September meldete, plädiert der Landesverein für Heimatpflege für ein morgendliches Ritual zur Bayerischen Verfassung und zum Grundgesetz an den Schulen im Freistaat. Es gehe darum, dass die jungen Menschen sehr früh lernen, was die Grundlagen für Freiheit und Demokratie sind. Dabei betonte der Landesverein den Status der Verfassung und betonte wie wichtig es sei, das Verständnis für Demokratie zu festigen und zu fördern. Die Heimatpfleger schlugen dazu einen Impuls ab der vierten Klasse mindestens einmal die Woche vor, anstelle des früher üblichen Morgengebets. Ihre Begründung: Wenn Kirchen immer mehr an Bedeutung verlieren, brauche es säkulare Konzepte, um den Menschen die grundlegenden Vorgaben für ein friedliches Zusammenleben in Freiheit zu vermitteln.

Und so könnte die methodische Umsetzung nach Ansicht der Heimatpfleger aussehen: Lehrkräfte oder Schülerinnen und Schüler tragen eine Textpassage aus der Verfassung oder aus dem Grundgesetz vor. Danach könnte darüber diskutiert oder nachgedacht werden.

Lehrkräfte und Kultusministerium zeigen sich skeptisch

Laut Bericht von BR24 sehen Lehrkräftevertretungen und Kultusministerium den Ansatz aus unterschiedlichen Gründen kritisch, auch wenn der Stellenwert von politischer Erziehung und Demokratiepädagogik von allen Befragten als enorm hoch eingeschätzt wird. Auch BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann betonte, es sei ein extrem wichtiges Thema, Kinder vor antidemokratischen Einflüssen zu schützen. Ob es ein morgendliches Ritual brauche, stellte sie jedoch infrage. Bei der Umsetzung seien vielmehr die Lehrerinnen und Lehrer gefragt, so Fleischmann.