München - Der Präsident des Bayerischen Lehrer-  und  Lehrerinnenverbandes (BLLV), Klaus Wenzel, hat die Nachricht, dass vom  kommenden Schuljahr an in den ersten drei Grundschulklassen auf die  Zwischenzeugnisse verzichtet werden kann, positiv bewertet. „Das  Kultusministerium geht hier einen großen Schritt in die richtige  Richtung“, erklärte er heute in einer ersten Reaktion in München. Der  BLLV-Präsident sieht in dieser Maßnahme eine gute Möglichkeit zur  Weiterentwicklung der Feedbackkultur an Schulen. „Lehrer, Schüler und  Eltern treten so in einen Dialog und tauschen sich über Probleme und  Lernfortschritte aus. Das ist pädagogisch wertvoller als eine  schriftliche Mitteilung, die wesentlich an die Eltern adressiert ist.“  
Wie gestern bekannt  wurde, können laut Kultusministerium die Zwischenzeugnisse vom kommenden  Schuljahr an durch Lernentwicklungsgespräche zwischen Lehrkraft und  Kind ersetzt werden, vorausgesetzt, die Lehrerkonferenz und der  jeweilige Elternbeirat stimmen zu.   
Es sei höchste Zeit,  dass sich Schulen von der Monologkultur verabschiedeten, sagte Wenzel.  Er wies darauf hin, dass dies bereits an vielen Schulen der Fall sei.  „Es gibt sehr viele Lehrerinnen und Lehrer, die ihre Schüler ermuntern,  an den Elterngesprächen teilzunehmen und sich konstruktiv einzubringen.“  Grundsätzlich seien Gespräche besser als schriftliche Mitteilungen. „In  Gesprächen können Probleme, Missverständnisse oder Befindlichkeiten  wesentlich besser ausgetauscht und geklärt werden, als in Zeugnissen.“  
Wenzel glaubt nicht, dass Grundschulkinder durch achtsam geführte  Gespräche überfordert werden könnten: „Sie sind diejenigen, um die es  geht und sie wissen genau, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Ich  glaube, so ein Austausch kann sehr hilfreich sein. Er sollte allerdings  immer konstruktiv und wertschätzend sein. Vergessen werde dürfe darüber  hinaus auch nicht, dass Kinder keine gleichberechtigten Partner sein  können und im Lernprozess Hilfe, Förderung und Unterstützung brauchen. “  Der BLLV erwarte außerdem, dass der damit verbundene zusätzliche  Zeitaufwand bei der Festlegung der Unterrichtsverpflichtung  berücksichtigt werde.
 
	
	
		Presse
	
	
					
	Weg vom Monolog hin zum Dialog
BLLV-Präsident Klaus Wenzel begrüßt das Vorhaben des Kultusministeriums, Zwischenzeugnisse durch Lernentwicklungsgespräche zu ersetzen