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Wir brauchen externe Digitalexperten an Schulen

UPDATE: Der Digitalpakt kommt, doch der größte Bedarf sind nicht Neuanschaffungen, erklärt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann im BR: Bei Wartung und Support hakt es enorm und bei den wichtigen Lehrerfortbildungen drängt die Zeit.

UPDATE 15. März 2019


Am heutigen Freitag hat auch der Bundesrat der Änderung des Grundgesetzes zugestimmt, die den Weg frei macht, damit der Bund den Ländern die Mittel des Digitalpakts zur Vergügung stellen kann. Der BLLV fordert in der Umsetzung weiterhin besonderen Fokus auf Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern und nachhaltigen technischen Support an Schulen. Moderner Unterricht soll eine ausgewogene Mischung bieten und situationsgemäß auch klassische Werkzeuge und Medien einsetzen.

Mehr Tablets, mehr Whiteboards, mehr Displays und endlich überall WLAN: In der öffentlichen Diskussion um den Digitalpakt stehen vor allem neue technische Geräte im Vordergrund. Doch in der Praxis stehen Lehrerinnen und Lehrer, die modernen Unterricht halten wollen, vor völlig anderen Problemen. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann beschreibt dem Campusmagazin des Bayerischen Rundfunks die typische Notlage, wenn die Internetverbindung nicht steht, das Whiteboard streikt oder Software die Kompatibilität verweigert:

„Es bräuchte eine rote Lampe am Lehrerpult und wenn wir da drücken, kommt jemand“, wünscht sich Fleischmann. Denn vor allem in Sachen Support und Wartung hakt es aus ihrer Sicht und Schulen sind weit weg von dem, was in digitalisierten Unternehmen im Alltag gängiger Standard ist. Das könnten Lehrer aber weder vom Zeitbedarf – denn IT-Support an Schulen ist ein Fulltime-Job – her leisten, noch von den Fachkenntnissen: „Wir werden ohne Expertise auch an unseren Schulen in Bayern nicht auskommen“, stellt die BLLV-Präsidentin klar.

Alle mitnehmen

Außerdem müsse man auf den Zusammenhalt im Kollegium achten, mahnt Fleischmann. Fortbildungen müssten dafür sorgen, dass nicht „die jungen Leute die sind, die das können, und die älteren Kollegen, die schon lange unterrichten, können das nicht.“ Hier drohe ansonsten eine „Spaltung“, die gefährlich fürs Schulklima ist. Entsprechende Fortbildungen brauchen aber Zeit und die drängt: „Wir fragen uns alle, wann wir all das lernen sollen, also wann wir als Lehrerinnen und Lehrer jetzt Vollgas geben sollen, um uns all diese Kompetenzen reinzuziehen.“

Der Digitalpakt bedeutet in diesem Sinn nur eine Anschubfinanzierung des Bundes. Um langfristig und nachhaltig modernen Unterricht halten zu können, sind noch viele Punkte offen.

>> zum Bericht auf br.de (Zitate ab 2:02)

Der BLLV hat die Digitalisierung in seiner Expertise Zeit für Bildung - gerecht.investieren als eins der wichtigen Handlungsfelder aufgeführt und den konkreten Handlungsbedarf benannt.


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