Individuell födern - und zwar jeden

Wo eine Lehrkraft allein vor 25 Kindern in der Klasse steht, kann von in-dividueller Förderung für alle keine Rede sein. Obwohl individuelle Förderung erklärtes Bildungsziel der bayerischen Verfassung ist, stimmen die Rahmenbedingungen nicht. 

Kinder und Jugendliche in ihrem individuellen Lernprozess zu unterstützen, ist für viele Lehrerinnen und Lehrer ein wesentlicher Grund, warum sie den Beruf ergreifen. Allerdings kann auch der Einsatz moderner didaktischer und pädagogischer Methoden nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Rahmenbedingungen für individuelle Förderung in Bayern nicht stimmen.

Selbst bei guter Konzentrationsfähigkeit der Klasse und hoher Klassenführungskompetenz bleibt eine Lehrkraft mit meist mehr als 20 Schülern allein in ihrem Unterrichtsraum und kann sich trotz gut geeigneter Lernanreize jeweils nur kurze Zeit der individuellen Lernbegleitung widmen. Inwieweit Schüler individuell lernen und gefördert werden, hängt also vom Idealismus der betroffenen Lehrkräfte, Schulleitungen und Eltern ab. Damit wird versucht, zu kompensieren, was an Personal und Geld fehlt.

Hier sieht der BLLV Handlungsbedarf:

  1. Eine bessere Lehrer-Schüler-Relation

  2. zusätzliche Lehrerstunden zur individuellen Förderung außerhalb des Pflichtunterrichts

  3. Multiprofessionelle Teams

  4. Professionelle Beratungsangebote

  5. Zeit für Schul-, Personal- und Organisationsentwicklung