Digitalisierung

Digitale Schule: Auf die Lehrkraft kommt es an

Für BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann steht die Persönlichkeit von Lehrer/innen im Mittelpunkt - dennoch hat der Einsatz digitaler Medien viele Vorteile

Pressemitteilung - Einem pädagogisch sinnvollen Einsatz moderner Medien im Unterricht stehen Lehrerinnen und Lehrer sehr aufgeschlossen gegenüber. Aus Sicht der Pädagogen bringt er viele Möglichkeiten und Chancen mit sich. Dennoch: „Im Mittelpunkt des Schulalltags steht immer die Lehrerpersönlichkeit und ihre Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern. Das sind die beiden Garanten für einen gelungenen Unterricht. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern - im Gegenteil, der personale Bezug wird noch wichtiger werden“, betonte die Präsidentin des BLLV, Simone Fleischmann, bei einer Pressekonferenz im Vorfeld des am 5. Oktober in Augsburg stattfindenden<link http: www.bllv.de kongress.12152.0.html> Kongresses „Digitalisierung und Schule“.//Neuen Link einfügen// Der BLLV hat dazu namhafte Wissenschaftler und Branchenkenner eingeladen. Da mit der Digitalisierung in der Schule tiefgreifende Veränderungsprozesse einhergehen würden, müssten alle am Schulleben Beteiligten mitgenommen werden, forderte Fleischmann.  „Daran fehlt es aktuell.“

„Lehrerinnen und Lehrer wüssten ganz genau, wie sie digitale Medien sinnvoll in ihren Unterricht integrieren können. Sie sind überzeugt davon, dass der Einsatz digitaler Medien in der immer heterogener werdenden Schülerschaft große Chancen für individuelle Förderung bietet. Die dafür erforderlichen Voraussetzungen fehlen aber meist“, erklärte Fleischmann. Das belegt einmal mehr auch eine aktuelle BLLV-Studie, die im Sommer 2016 durchgeführt wurde. Danach mangelt es an der Ausstattung und an schneller Hilfe bei technischen Fragen. Zudem muss die Situation der Systembetreuer verbessert werden. Medienkompetenz muss ein fester Bestandteil in allen drei Phasen der Lehrerbildung sein. Gefordert sind außerdem einheitliche Standards zur Sicherung der Qualität von Lernprogrammen und Unterrichtsmaterialien.

„Die Lehrerpersönlichkeit und die Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern machen guten Unterricht aus“, betonte Fleischmann. Lernen basiere auf guten Beziehungen.

Bayern präsentiere sich zwar gern  als Land der „digitalen Revolution“, ganz im Sinne des Slogans „Laptop und Lederhose“, doch Schulwirklichkeit und Anspruch klafften zu weit auseinander.

Damit Schulen in Bayern individuellen und mediengestützten Unterricht anbieten könnten, brauche es eine professionelle und ganzheitlich angelegte Reform. „Schule muss sich als lernendes System verstehen und alle mitnehmen. Nur so können Schulen wachsen, in denen mediengestützter Unterricht passiert.“

Voraussetzung sei ein passgenaues Medienkonzept, das sich die Schulen auf Grundlage professioneller Strukturen und eines soliden und verlässlichen Finanzkonzeptes erstellen. Ziel müsse auch hier die Schaffung von mehr Bildungsgerechtigkeit sein. „Damit alle Kinder auch digitale Bildungsprozesse erleben können und dies nicht ein Privileg besonders gut ausgestatteter Schulen oder Elternhäuser bleibe“, so Fleischmann.

Für den BLLV ist die Diskussion um den Einsatz digitaler Medien in den Schulen häufig unsystematisch, was eine nachhaltige Politik erschwert. Aus Sicht der Praxis geht es deshalb darum, die Diskussion auf folgenden sieben Handlungsfeldern zu führen:

 

     1. Technische Ausstattung der Schulen gewährleisten

     2. Digitale Bildungsmedien zur Verfügung stellen

     3. Rechtssicherheit und Datenschutz verbessern

     4. Professionalität der Betreuung bieten

     5. Anpassung des Lern- und Leistungsbegriff

     6. Ausbau der digitalen Kompetenzen in der Lehrerbildung

     7. Stärkung der digitalen Kompetenzen bei den Kindern und Jugendlichen

 



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