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Fleischmann: Wir dürfen nicht schweigen!

Es ist Fakt: Lehrerinnen und Lehrer erleben in ihrem Berufsalltag Gewalt. Das darf kein Tabuthema sein, fordert BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann.

Der Druck auf Lehrkräfte ist enorm: Eltern und Kinder attackieren Lehrkräfte mit Worten und sogar körperlich. Hinzu kommen Beleidigungen und Bedrohungen, die außerhalb des Schulgebäudes stattfinden – in sozialen Netzwerken zum Beispiel.

Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk beklagt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann: „Gewalt an Schulen ist immer noch ein Tabuthema.“ Der BLLV engagiert sich schon seit vielen Jahren dafür, dass das Thema Gewalt an Schulen öffentlich diskutiert wird. Vor drei Jahren hatte der Dachverband des BLLV, der „Verband Bildung und Erziehung“ (VBE), bei „Forsa“ die Umfrage „Gewalt gegen Lehrkräfte“ in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Psychische und verbale Aggressionen finden häufig statt. 55% der befragten Lehrkräfte berichten von solchen Fälle an ihren Schulen. 18% der Lehrer geben an, dass sie selbst an ihrer Schule schon einmal Ziel von psychischer Gewalt waren, 4% von physischer Gewalt und 3% von Mobbing über das Internet.

Fleischmann fordert offizielle Statistiken vom Kultusministerium

Betroffene Lehrerinnen und Lehrer fühlten sich zudem allein gelassen: Aus der Studie geht hervor, dass sie sich mehr Unterstützung seitens der Landesregierung wünschen. Simone Fleischmann nimmt das Kultusministerium in die Pflicht und fordert offizielle Statistiken über Gewalt an Schulen. Bislang führt das Kultusministerium nämlich keine Statistiken zu Vorfällen von Gewalt gegen Lehrkräften und hält das laut offizieller Begründung auch „nicht für zielführend“. Und weiter: „Aus unserer Sicht könnte eine verpflichtende Datenerfassung Lehrkräfte möglicherweise auch davon abhalten, sich Rat und Hilfe zu holen." Ein Statement, mit dem der BLLV nur schwer leben kann. Schließlich steht in Artikel 1 des Deutschen Grundgesetzes: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."



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