Schüler schreiben eine Schulaufgabe über Inhalte, die nicht im Unterricht besprochen wurden, und suchen das Gespräch mit dem Lehrer - vergebens. Der Landesschülerrat reicht über 200 Anträge ein, angenommen werden nur ein oder zwei. Gymnasiallehrkräfte lernen im Workshop den Klassenrat kennen und möchten ihn direkt in der nächsten Woche umsetzen, die Schulleitung räumt hierfür keinerlei zeitliche Räume ein, denn das fachliche Lernen gehe vor. – Ist das demokratisch? Und was sagen diese Beispiele über die gegenwärtige Diskussionskultur?
Dr. Fritz Schäffer, Leiter der ASB und Moderator des Runden Tisches, gab eine Antwort gleich selbst: „Es besteht ein eklatanter Widerspruch zwischen demokratischer Erziehung als Bildungs- und Verfassungsziel einerseits und gelebtem Alltag andererseits.“ Bei dem Arbeitstreffen mit Vertretern aus Bildungspolitik und Institutionen der Lehrerbildung ging es also um zwei Fragen: Welchen Stellenwert messen wir der Demokratiepädagogik in der Schule zu? Und:Wie schaffen wir mehr Raum für gelebte Demokratie? Als Grundlage der Diskussion diente der Forderungskatalog des BLLV in seinem Positionspapier "Demokratiepädagogik.