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Lehramtsstudierende fordern Reformen

Die Studierenden im BLLV richten umfassenden Forderungskatalog an Wissenschaftsminister Spaenle / Angehende Lehrkräfte wollen besser auf ihren Beruf vorbereitet werden

Pressemitteilung: München - Lehramtsstudierende in Bayern haben genaue Vorstellungen darüber, wie die optimale Vorbereitung auf ihren künftigen Beruf auszusehen hat: Sie wollen deutlich mehr Praxisanteile während des Studiums, die Gleichwertigkeit der verschiedenen Lehrämter und mehr Unterstützung während der Entscheidungsphase für oder gegen ein Studium. „Grundsätzlich müssen die Studierenden wesentlich umfassender auf die Herausforderungen des Lehrerberufs vorbereitet werden“, erklärte die Vorsitzende der Landesstudentengruppe (LSG) im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV), Tamara Thum, heute in München. Die Mitglieder der LSG haben einen umfassenden Forderungskatalog verfasst, den sie noch diese Woche an das Ministerium für Hochschule und Wissenschaft schicken wollen. In der LSG sind derzeit knapp 8000 Studierende organisiert.

 

Die LSG-Vorsitzende Tamara Thum und BLLV-Präsident Klaus Wenzel sind sich einig: Die Lehrerbildung in Bayern muss dringend reformiert werden. „Die Anforderungen, die an angehende Lehrkräfte gestellt werden, sind immens und die Erwartungen an den ohnehin schon sehr anspruchsvollen Lehrberuf steigen ins Unermessliche. Wir können diesen Aufgaben nur gerecht werden, wenn wir bestens darauf vorbereitet werden“, sagte Thum.  Sie kritisierte die Stagnation in der Lehrerbildung. Trotz anhaltender Kritik verändere sich nur wenig. „Unser mehrseitiger Forderungskatalog enthält viele wichtige Impulse, die aus unserer Sicht für die künftige Lehrerbildung in Bayern eine große Rolle spielen müssten. Ich hoffe, dass er nicht einfach zu den Akten gelegt wird, sondern Gehör findet und es zu einem konstruktiven Dialog kommt.“ 

Angehenden Lehrerinnen und Lehrern würde im Studium immer noch zu wenig Führungskompetenz vermittelt, wichtige Aspekte, die die Studierenden an den Schulalltag heranführten, würden an den Universitäten oft vernachlässigt, beklagte die LSG-Vorsitzende. „Lehramtsstudierende hören in den Seminaren und Vorlesungen zu wenig darüber, wie zum Bespiel konfliktgeladene Gespräche professionell geführt werden können oder nonverbale Kommunikation interpretiert werden kann. Auf solche Kompetenzen kommt es aber an, wenn wir die Herausforderungen bewältigen sollen.“ 

Die im BLLV organisierten Lehramtsstudierenden verlangen zudem mehr Wahlfreiheit bei der Gestaltung des Studiums. Aus ihrer Sicht müsste auch die Rolle der Didaktik und des erziehungswissenschaftlichen Studiums aufgewertet und die Studienabschlüsse in den verschiedenen Schularten angeglichen werden. 

Seit Jahren mache der BLLV auf Defizite in der Lehrerbildung aufmerksam. „Es ist  an der Zeit, die jungen Leute ernst zu nehmen und sie an der dringend erforderlichen Neugestaltung der Lehrerbildung in Bayern aktiv zu beteiligen“, sagte Wenzel. Er könne das Anliegen der Nachwuchslehrerinnen und -lehrer nur unterstützen.

Der Forderungskatalog der Landesstudierendengruppe im BLLV kann unter www.bllv-online.de nachgelesen werden.
Kontakt zur LSG-Vorsitzenden Tamara Thum, mobil unter: 0152 / 066 835 34