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Einkommensrunde im TVÖD Startseite

Mehr Geld für mehr Arbeit

Die Einkommensrunde von Bund und Kommunen für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst ist gestartet. Der BLLV engagiert sich für die Tarifverhandlungen 2023. Details von Sara Heße, Leiterin der Fachgruppe Sozial- und Erziehungsdienst im BLLV.

Am 24. Januar 2023 haben die Verhandlungen zur Einkommensrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen in Potsdam begonnen. In drei Verhandlungsrunden sollen die im vergangenen Herbst beschlossenen Forderungen nach deutlich höheren Entgelten durchgesetzt werden. Eine zweite Runde ist für den 22. / 23. Februar 2023 angesetzt. Die entscheidende dritte Verhandlungsrunde findet vom 27. bis 29. März 2023 statt.

Der Deutsche Beamtenbund (dbb) appelliert deshalb an die Aktionsbereitschaft seiner Mitglieder und Fachgewerkschaften. „Auch wir als größter Bildungsverband Bayerns sind in der Verantwortung, aktiv zum Erfolg der Forderungen beizutragen“, sagt Sarah Heße, Leiterin der Fachgruppe Sozial- und Erziehungsdienst des BLLV.

Wertschätzung verdient

Die Kernforderungen für die Verhandlungen zur Einkommensrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen in Potsdam lauten:

  • Erhöhung der Tabellenentgelte um 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro (Laufzeit 12 Monate)
  • Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikantenentgelte um 200 Euro Einkommen 

Schließlich soll der öffentliche Dienst aufgewertet und die Mehrbelastungen monetär anerkannt werden, indem den Beschäftigten eine deutliche finanzielle Wertschätzung entgegengebracht wird.

Von der Einkommensrunde sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Kommunen sowie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und die Beamtinnen und Beamten des Bundes direkt und indirekt betroffen. Denn der TVÖD hat Vorbildfunktion und Signalwirkung. Auch die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst sind ein Teil des öffentlichen Dienstes.

Enorme Anforderungen bei gleichzeitigem Personalmangel

Die Forderungen werden vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen erhoben: Nicht nur die Auswirkungen der Pandemie, sondern auch der Ukraine-Krieg mit den vielen geflüchteten Jugendlichen und Kindern und die Klimakrise verlangen den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst immer mehr ab. Und das obwohl zahlreiche Studien schon seit Jahren eine Zunahme des Fachkräftemangels und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Bildung und Betreuung der jüngsten Kinder nachweisen. Zwar ist die Zahl der Erzieherinnen und Erzieher sowie der Kinderpflegerinnen und -pfleger in Bayern in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, allerdings werden nach neusten Berechnungen der Bertelsmann Stiftung bis 2030 rund 46.000 zusätzliche pädagogische Fachkräfte fehlen, wenn man eine kindgerechte und professionelle Bildungsarbeit in den Kitas gewährleisten will.

Der BLLV erwartet spürbare Verbesserungen bei der Bezahlung in Bezug auf die aktuellen Krisen und auch deutliche Investitionen in die Ganztagsbetreuung, Inklusion und bei der Gewährleistung qualitativer Frühpädagogik.



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