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Mittelschule Karlsfeld erhält Preis für demokratische Schulentwicklung

Die Mittelschule Karlsfeld wurde aufgrund ihrer vorbildlichen Arbeit im Bereich der demokratischen Beteiligung der Schüler*innen von der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

In der Mittelschule Karlsfeld steht Schüler*innen-Beteiligung an oberster Stelle. Neben dem Klassenrat und einer starken SMV gibt es an der Schule auch ein Schulparlament. Zunächst im Alleingang, später in Kooperation mit dem Kreisjugendring Dachau und weiteren Partnern hat sich die Mittelschule bereits 2017 auf den Weg zu einer demokratischen Schule gemacht.

Partizipation ist an der Schule unter der Leitung von Hakan Özcan Kernbestandteil der Schulentwicklung. Formate und Gremien wie der Klassenrat, die SMV und das Schulparlament stehen in einer wechselseitigen Beziehung zueinander. Dadurch können alle Schüler*innen die Schule effektiv mitgestalten und werden dadurch ganz besonders sozial eingebunden. Mit den zahlreichen Beteiligungsmöglichkeiten, die in der Schule strukturell verankert sind und wodurch die Schüler*innen einen unmittelbaren Einfluss auf die Schulentwicklung haben, konnte die Mittelschule Karlsfeld die hochkarätige Jury des Preises für demokratische Schulentwicklung der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik überzeugen.

Gegen strukturelle Widerstände

Nicht oft kommt es vor, dass Schulen in Bayern trotz der im Vergleich zu anderen Bundesländern relativ guten sozioökonomischen Rahmenbedingungen Preise gewinnen, die auf Bundesebene ausgeschrieben werden. Das bayerische Bildungssystem ist zwar finanziell relativ gut ausgestattet, aber bekannt dafür, dass an den Schulen vor Ort im Vergleich zu anderen Bundesländern nur wenig Eigenverantwortung und Freiräume vorhanden sind. Trotzdem gelang es kürzlich der Eichendorffschule Erlangen, ebenfalls eine bayerische Mittelschule, den Hauptpreis des Deutschen Schulpreises zu ergattern (» Der BLLV berichtete).

Zwei Preise, zwei Mittelschulen. Ein großer Erfolg der Rektoren, der Lehrkräfte und aller weiterer Akteure vor Ort in Zeiten eines nie dagewesenen Lehrkräftemangels an Mittelschulen. Der BLLV gratuliert den Preisträgern.

BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann dazu: „Auch in Bayern kann was gehen! Es ist nicht leicht, aber wenn die Schulleitung und das Kollegium vor Ort die vorhandenen Spielräume nutzen und sich trauen, sogar darüber hinauszugehen, dann profitiert die gesamte Schulfamilie und auch die Kommune davon! Häufig erleben Schulen auf diesem Weg Widerstände, aber die Anstrengung zahlt sich aus! Wenn die Rahmenbedingungen besser wären, dann könnte dies auch noch mehr Schulen gelingen …“