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Forderungen der Fachgruppe Erzieher im BLLV Regionales
Frühkindliche Bildung

Pädagogisches Personal als wichtigste Ressource einer Kindertagestätte

Der BLLV weiß, dass die Güte einer KiTa primär von der Qualifikation ihrer pädagogischen Fachkräfte abhängt. Deren Motivation und ihr persönliches Engagement sind maßgeblich für den späteren Bildungserfolg der Kinder. Weil der BLLV dies entsprechend hoch einschätzt, unterstützt er Erzieherinnen und Erzieher mit der Ausarbeitung zeitgemäßer Forderungen zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Denn die sind ein Schlüsselinstrument zur Qualitätssicherung frühkindlicher Bildung:

Frühpädagog/innen dienen in ihrem Beruf in hohem Maße unserer heutigen und der zukünftigen Gesellschaft, denn sie prägen ihre allererste Bildungsinstanz. Die Ansprüche an diese Institution nehmen stetig zu, denn ihr obliegt mittlerweile die Betreuung von Kindern, die aus Familien mit sehr unterschiedlichem ethnischen, kulturellen oder sozialökonomischen Hintergrund stammen.

Frühe Bildungsvermittlung muss hohe Wertschätzung erfahren
Diese Heterogenität führt dazu, dass Erzieher/innen heute mit Kindern zu tun haben, denen sie früher nicht oder nicht so häufig begegneten; etwa mit psychischer Beeinträchtigung wie Traumata (durch Fluchterfahrung) und gesundheitlichen Einschränkungen (durch das Leitbild der Inklusion). Außerdem gibt es deutlich mehr verhaltensauffällige Kinder; viele können sich nicht mehr gut konzentrieren, an Regeln halten etc.

Verschärft wird die Situation der Erzieher/innen durch den spürbaren Fachkräftemangel. Denn Eltern haben Anspruch auf einen Kitaplatz; sie geben ihre Kinder häufiger und immer früher in die Betreuung durch eine Einrichtung. Langfristig werden aber immer mehr Erzieher benötigt. In ihrer bestehenden Form werden Kindertagesstätten und Kindergärten den aktuellen Anforderungen deshalb oft nicht mehr gerecht.

Ziele des BLLV-Grundsatzprogramms
In der Bildungseinrichtung Kita soll individuell auf die Besonderheiten des einzelnen Kindes eingegangen werden können. Nur dann gelingt z.B. auch Inklusion. Und um jedem Kind ausreichend Kompetenzen für sein zukünftiges Leben zu vermitteln, müssen ihm von Anfang an ausreichend Platz und genügend Zeit zur Verfügung stehen.

Der BLLV fordert deshalb, neben einem entsprechenden Pro Kopf Quadratmeter, vor allem einen Betreuungsschlüssel für Kitas, der dies tatsächlich erlaubt. Um diesen auch real zu gewährleisten, ist es wichtig, dass sich pädagogische Fachkräfte ausschließlich um Betreuung kümmern.

Darum fordert der BLLV mindestens eine Zusatzkraft, die sich um die anfallenden hauswirtschaftlichen Tätigkeiten kümmert. Kita-Leitungen sollten ganz vom Erziehungsdienst freigestellt werden, eine Verwaltungskraft zu ihrer Unterstützung wäre außerdem wünschenswert.

Last but not least muss die Arbeit von Erziehern besser honoriert werden. Angemessene Entlohnung ist eng mit dem gesellschaftlichen Ansehen verknüpft, dass viele Erzieher schmerzlich vermissen. Ihre Arbeit - nämlich die frühestmögliche Bildungsvermittlung - sollte unbedingt dieselbe Wertschätzung erfahren, wie sie etwa Grundschullehrer/innen zuteil wird.

Die Fachgruppe Erzieher unter Fabian Geyer vertritt innerhalb des BLLV und in Zusammenarbeit mit den anderen BLLV-Gremien die Interessen von Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialpädagogen. Sie ging aus dem 1992 beigetretenen "Forum Kindertagesstätten" hervor.

 



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