Ein langes und oft genug auch anstrengendes Schuljahr geht vorbei für die Schülerinnen und Schüler in Bayern. Die langersehnten Sommerferien beginnen. Die jetzt kommende Erholung von Druck und Noten ist wichtig, genauso die intensivere Zeit mit Freunden und Familie. Dafür sollten sich die Familien falls möglich auch die Zeit nehmen und gemeinsam ein wenig zur Ruhe kommen. Aber: Viele Kinder lernen und üben in den Ferien für die Schule – oft mit Unterstützung der Eltern, teilweise auch mit Nachhilfelehrern. Und das kann auch richtig sein – aber mit dem richtigen Maß und mit Blick auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten jedes einzelnen Kindes, weiß Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands BLLV.
„Zuerst soll natürlich die Erholung der Kinder im Mittelpunkt stehen“, so die BLLV-Präsidentin. „Die Schülerinnen und Schüler werden während der Schulzeit permanent gefordert und stehen teils unter großem Leistungs- und Notendruck. Gerade in den Ferien müssen sie deshalb ihre Energien wieder aufladen.“
Ein wenig Übung kann den Wiedereinstieg erleichtern
Allerdings: Irgendwann in den Ferien kann dann auch wieder das eine oder andere Schulbuch in die Hand genommen werden. Denn wenn die Kinder in den Ferien zu viel vergessen, macht ihnen das den Schulalltag nur unnötig schwer. „Die Eltern kennen ihre Kinder und wissen am besten, ob sie nach den langen Ferien mit Leichtigkeit wieder in den Schulalltag starten, oder ob sie doch vieles vergessen und ihnen die Übung fehlt. Gerade in den unteren Klassen kann viel verloren gehen, wenn die Kinder beispielsweise wochenlang nicht Lesen üben. Vorher Gelerntes und Geübtes muss dann mühsam wiedererarbeitet werden. 20 Minuten Vokabeln lernen, sich eine kurze Geschichte aus dem Lieblingsbuch diktieren lassen oder sich das Matheheft vorzunehmen schadet der Erholung der Kinder nicht, wenn sie sich ausreichend erholt haben. Im Gegenteil – es ist sogar sinnvoll, sich gegen Ende der Ferien langsam wieder auf die Schule vorzubereiten, vor allem wenn man es nicht zu verbissen angeht“, rät die BLLV-Präsidentin.
Sind die Kinder schon etwas älter, ist es eine Überlegung wert, den Kids das Lernen als eigenes Programm in den Ferien einzubauen. „Besprechen Sie als Eltern mit Ihren Kindern frühzeitig, ob beispielsweise ein Sprachaufenthalt im Ausland machbar und sinnvoll wäre. Das hängt natürlich auch von den eigenen Möglichkeiten ab, aber es gibt viele Wege um mit anderen Kindern und Jugendlichen gemeinsam zu lernen. In Verbindung mit einem entsprechendem Freizeitprogramm macht das oft auch mehr Spaß und ist nachhaltiger als das sture pauken.“
Ferienprogramme der Kommunen
Viele Städte und Gemeinden bieten häufig zum kleinen Preis spezielle Ferienunterhaltung für Kinder – dort stehen dann für unterschiedliche Altersgruppen Aktivitäten auch im Bereich Bildung auf dem Programm: Museumsbesuche, Exkursionen in die Natur, Film-Workshops oder unterschiedlichste Sportarten zum Ausprobieren. Die soziale Komponente ist dabei oft besonders wertvoll, spornt an und lässt die Kinder neue Interessen und Fähigkeiten entdecken.
Wer sich für diese Programme interessiert sollte sich jedoch schon frühzeitig im Rathaus, den Nachbarschaftshilfen, Vereinen oder dem Internet informieren, da die abwechslungsreichen Angebote natürlich schnell ausgebucht sind. Teilweise gibt es auch an den Schulen Kooperationen mit speziellen Bildungspartnern, die für Abwechslung sorgen und Lernangebote mit Spaß verbinden.
Elternratgeber: Ferien
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Sollen Kinder in den Ferien lernen?
Der Leistungsdruck in den Schulen ist erheblich, darum sollen Kinder in den Ferien ihre Energien wieder aufladen, rät BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. Besonders zum Ende der großen Ferien kann ein wenig Übung aber auch den Wiedereinstieg erleichtern.
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