München - Mit Erleichterung hat der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV), Klaus Wenzel, auf das Einlenken der Staatsregierung reagiert. Medienberichten zufolge sollen nun doch keine Lehrerstellen gestrichen werden - allerdings gilt diese Garantie wohl nur bis zum Jahr 2018: „Die CSU hatte nach den heftigen Protesten der vergangenen Tage auch wenig Spielraum“, sagte er heute in München. Trotz Erhalt der über 800 Lehrerstellen sei die Situation an den Schulen in ganz Bayern extrem angespannt. „Schweinfurt ist überall“, erklärte Wenzel. An den dortigen Schulen und im Landkreis müssten derzeit ganze Klassen nach Hause geschickt werden, weil Lehrer fehlten. „Solche Meldungen erreichen den BLLV von überall her. Anders formuliert: An vielen Schulen im Freistaat fehlen so viele Lehrkräfte, dass die Unterrichtsversorgung kaum noch aufrechterhalten werden kann.“
Die Entscheidung der CSU vom Dienstagabend könne daher lediglich als ein Zwischenschritt gewertet werden: „Wir sind noch lange nicht am Ziel“, erklärte der BLLV-Präsident. Von einem durchschlagendem Erfolg könnten Schüler, Lehrer und Eltern erst dann sprechen, wenn alle Schulen so ausgestattet seien, dass die bildungspolitischen Ziele der Staatsregierung erreicht werden könnten. Dazu gehörten die Inklusion, der Ausbau bedarfsgerechter Ganztagsangebote und die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern.
Wenzel wies darauf hin, dass es darüber hinaus dringend erforderlich sei, für Schulleiterinnen und -leiter endlich vernünftige Arbeitsbedingungen zu schaffen. Sie würden von Jahr zu Jahr vertröstet und ernteten nur verbale Anerkennung. „Diese Berufsgruppe braucht sofortige Entlastung. Die Aufgabenfülle sei mittlerweile so immens, dass sie einfach nicht mehr zu bewältigen sei.
Wenzel hält an seiner Forderung nach insgesamt 20.000 zusätzlichen Lehrerstellen für alle bayerischen Schulen fest. „Da sind die nun verbleibenden rund 830 Lehrerstellen zwar erfreulich, aber eben nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“