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BLLV: Kinder brauchen Schutz, Schulen einheitliche und rechtssichere Plattformen

München – Spätestens mit der Corona-Krise sind Computer und Internet in (fast) jeder Familie angekommen. Sie sind wichtige Hilfsmittel, wenn Eltern im Homeoffice arbeiten und Kinder im Distanzunterricht lernen. Doch die Internet-Welt birgt auch Gefahren. Anlässlich des „Safer Internet Day 2021“ fordert BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann „Sicherheit für Kinder und geschützte IT-Plattformen für Schulen“.

Immer wieder wurde in den letzten Wochen von Zwischenfällen in Schulkassen berichtet, bei denen Hacker den digitalen Unterricht gestört und pornografisches Bildmaterial in Klassen-Videokonferenzen eingespielt haben. Manch anderes Mal wurde der Distanzunterricht dadurch gestört, dass sich Unbefugte ein­wählten und Lehrkräfte sich gezwungen sahen, die Video­konferen­zen vorzeitig zu beenden. Dies sind keine harmlosen Streiche, sondern gravierende Eingriffe in geschützte Räume, sie machen deutlich, wo die Schwach­stelle im System liegt. „Nun ist nicht mehr nur die Schulhaustür der Zugang zur Schule, auf den es aufzu­passen gilt. Jetzt haben wir es mit dem völlig offenen Einfallstor worldwideweb zu tun“, bringt es BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann auf den Punkt.

Sichere IT-Plattformen in Schulen

Es sei eine neue Gefahr für den „Schonraum Schule“, dass Kinder mit derartigen Inhalten oder Begegnungen konfrontiert seien. Auch des­halb ist es von immen­ser Bedeutung, dass Schulen über verlässliche, rechts­sichere und daten­schutz­­kon­forme Plattformen verfügen. „Dafür zu sorgen ist ganz klar Aufgabe des Kultus­ministeriums - das fordern wir schon lange“, betont Simone Fleischmann. „Schulen und Lehrkräfte haben sich bei der Digitalisierung auf den Weg ge­macht, aber bei den vielen tech­nischen Neuerungen, der Aus­wahl von Apps und Fragen des Daten­schutzes brauchen sie die Unterstützung ihres Dienstherren. Damit sie sich nicht um IT, sondern um ihre Kernaufgabe kümmern können: die Kinder.“

Gesunder Umgang mit digitalen Medien

Den Trend, dass digitale Geräte die Kinder­zimmer erobern, hat die Corona-Pandemie weiter verstärkt. Allerdings nutzen viele Kinder und Jugend­­liche ihren Computer, ihr Tablet oder Smartphone nicht nur für den di­gi­talen Unterricht, son­dern auch in der Freizeit und sind damit auf youtube, Insta­gram oder in anderen sozialen Medien unterwegs. Studien zeigen, dass die Nutzungs­dauer beim Surfen, Gamen und Chatten extrem angestiegen ist und immer mehr Kinder und Jugendliche mediensüchtig oder zumindest gefährdet sind.

„Deshalb ist es wichtig, dass gerade junge Menschen lernen, selbstbestimmt, ver­antwortungs­bewusst und kritisch mit dem Internet und digitalen Medien umzu­gehen“, so Simone Fleischmann. Dabei geht es nicht nur um Gesund­heitsschutz und Suchtpräven­tion, son­dern auch um den sorgsamen Umgang mit persön­lichen Daten. Unbe­dacht weiter­gege­ben, können sie zu Werbezwecken ver­wen­det oder von Fremden missbraucht werden, um Kontakt aufzunehmen. Auch diese Gefahr ist gerade Kindern oft nicht bewusst. Und schließlich ist es wichtig, unter­schei­den zu können, was wahr und was fake ist im Netz, was Meinungs­mache und welcher Inhalt glaubwürdig und fundiert ist. „Unsere Kinder hier gut zu begleiten, zu informieren und zu schützen und ihnen entsprechende Kompe­tenzen zu vermitteln, ist Auf­gabe vom Elternhaus, aber auch die pädago­gische Verant­wortung von Schule“, so die Präsidentin des bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands. Sie fordert, medienpädagogische und mediendidaktische Inhalte in der Lehrer­bildung zu stärken, denn „Lehrkräfte brauchen Medien­kom­pe­tenz, weil wir reflektierte, kritische Medien­nutzer erziehen wollen.

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Weitere Informationen

Tipps vom BLLV für Eltern zur Mediennutzung ihrer Kinder: https://www.bllv.de/vollstaendiger-artikel/news/sicher-durch-den-mediendschungel-was-eltern-wissen-muessen/

Infos des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt es unter: www.schau-hin.info oder unter www.klicksafe.de/fuer-kinder, einer EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz.

Auf der Seite www.medieninfo.bayern.de – dem zentralen Internet-Portal des ISB (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung) zum Thema Medien und Bildung – findet man Informationen von der gezielten Auswahl von Medien über deren sinnvollen Einsatz bis hin zu einem reflektierten Umgang mit Medien.

 



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