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BLLV-Vize kämpft für öffentlichen Dienst Themen

Gerd Nitschke stellvertretender BBB-Vorsitzender: „Belohnung statt Notmaßnahmen!“

Der BLLV gratuliert seinem 1. Vizepräsidenten Gerd Nitschke zur Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden im Dachverband BBB. Im Interview verspricht Nitschke, sich dafür einzusetzen, dass „übermenschliche“ Leistung in diesen Zeiten honoriert wird.

Herr Nitschke, herzlichen Glückwünsch zur Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden im BBB! Vielleicht ist nicht allen im BLLV organisierten Kolleginnen und Kollegen die Arbeit ihres Dachverbandes bewusst: Wie profitieren Lehrerinnen und Lehrer von der Arbeit des BBB?

Gerd Nitschke: In erster Linie geht es in der BBB-Arbeit um alle Beamten und Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst. Und da spielen die Lehrerinnen und Lehrer als größte Gruppe natürlich auch eine sehr große Rolle. Die Erfolge der letzten Jahre zeigen, wie sich das direkt auf die Lehrerinnen und Lehrer auswirkt: Besoldungserhöhungen, Altersteilzeitmodelle, Regelungen zur Beihilfe oder zur Begrenzten Dienstfähigkeit und vieles mehr.

Welcher Arbeitsbereich im BBB liegt Ihnen dabei besonders am Herzen?

GN: Gespräche mit Politik und Finanzministerium sind für mich die wichtigsten Arbeitsfelder. Ich denke, dabei kommt mir meine jahrelange Arbeit als erster Vizepräsident des BLLV sehr zu Gute, da hier schon viele positive Kontakte gepflegt wurden. Jetzt natürlich dann mit Schwerpunkten für alle Beamten und Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst.

Diplomatie und klare Grundsätze


Welche Ziele haben Sie als stellvertretender Vorsitzender im BBB, auch in der Zusammenarbeit mit Rainer Nachtigall?

GN: Mit Rainer Nachtigall pflege ich jetzt schon seit über einem Jahr eine sehr vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit. Dies werden wir sicher so fortführen. Ich werde dabei besonders meine Expertise aus den Jahren der Entwicklung des Neuen Dienstrechts und aus dem Lehrerbereich mit einbringen.

Das klingt nach eingespieltem Team und Kontinuität. Sie haben sich ja auch schon unter Nachtigalls Vorgänger Rolf Habermann eingebracht …

GN: Ja, es wird sich nicht so viel verändern. Ich habe die Ziele des BBB schon immer an der Seite von Rolf Habermann vertreten und mitgestaltet. Nun mache ich dies in anderer Funktion und in der Führung.

Weggefährten beschreiben Sie in Ihrem Einsatz für Kolleginnen und Kollegen als „unerschrocken und kämpferisch“. Können Sie sich damit identifizieren?

GN: Ich würde mich selbst nicht so beschreiben.  Ehrlichkeit, Diplomatie, Verständnis für die Position des Anderen sind eher meine Grundsätze. Aber natürlich muss man auch wissen, was man will.

(Fotos: Andreas Gebert/BBB)

"Für beste Arbeitsmöglichkeiten und Zufriedenheit im Beruf"


Sie sind 1. Vizepräsident des BLLV mit weiterhin unermüdlichem Einsatz in Sachen Dienstrecht, dazu seit Januar Vorsitzender des Hauptpersonalrats und nun auch noch stellvertretender Vorsitzender im BBB: Abgesehen davon, dass Ihr Tag mehr als 24 Stunden haben muss: Was verbindet all diese Aufgaben?

GN: Genau wie Sie sagen: das Dienstrecht. Und vielleicht auch unser BLLV-Slogan für die Personalratswahlen: „BLLV und seine Personalräte – immer für Sie da!“ Es geht mir immer um unsere BLLV-Mitglieder und die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. Beste Arbeitsmöglichkeiten und eine hohe Zufriedenheit in unserem Beruf.

Wer an so vielen Fronten für die Anliegen von Beamten kämpft, braucht eine starke Motivation – woher beziehen Sie diese?

GN: Die Kolleginnen und Kollegen sind entscheidend! Der Dank, den wir ehrenamtlichen „Helfer und Unterstützer“ von ihnen bekommen. Das ist Motivation genug. Man macht es nicht für sich selbst. Und auch das große Ganze ist ein Anschub für mich: bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten, Beamtentum zukunftsfähig machen, mitgestalten, mitwirken, dabei sein. Das sind die „höheren Ziele“.

Welche langfristigen Entwicklungen wünschen Sie sich in der Arbeit des öffentlichen Dienstes insgesamt und in der Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern im Speziellen? Welche Rahmenbedingungen sind dafür nötig?

GN: „Corona“ ist jetzt eher das Problem. Staatsgelder fließen in viele Hilfsprogramme, die hohe Neuverschuldung des Freistaates und die gesamtwirtschaftliche Situation dürfen nicht dazu führen, dass bei den Staatsbediensteten gespart wird. Das hatten wir schon einmal 2004. Wir, im Öffentlichen Dienst, haben hier alle Übermenschliches geleistet und das muss belohnt und nicht bestraft werden. Nur mit zufriedenen, hochengagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann man unseren Staat so an der Spitze halten. Und das wird mein Ziel auch in der neuen Funktion sein. Und unseren Lehrerinnen und Lehrern gebührt ein großes Lob für die tolle Arbeit in dieser Zeit. Das verdient Belohnung und nicht Notmaßnahmen!

<< Gerd Nitschke, 1. Vizepräsident des BLLV, im Gespräch mit der Online-Redaktion des BLLV


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