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Bildungserfolg braucht mehr Startseite

Geschenkte Tablets: Pädagogisches Konzept hat Priorität vor Geräteverfügbarkeit

20.000 Tablets, die für den Zensus 2022 genutzt wurden, können für Lehrkräfteausbildung und in Schulklassen eingesetzt werden. BLLV-Präsidentin Fleischmann begrüßt bessere Hardware-Ausstattung. Entscheidend sei aber Passgenauigkeit zur pädagogischen Arbeit.

Im der Volkszählung 2022 wurden sie genutzt, um die erhobenen Daten von Bürgerinnen und Bürgern zu Lebensumständen, Wohnen, Arbeit und Bildungsabschluss auszuwerten. Nun können diese 20.000 Tablets wie geplant an Schulen weitergenutzt werden: für die Lehrkräfteausbildung an Seminaren und auch in Klassen für den Unterricht, wie BR24 berichtet.

Natürlich ist der Bedarf an den Schulen in Sachen zeitgemäßer Hardware enorm und liegt in Sachen Tablets deutlich über einer halben Million. Doch Bildungserfolg stellt sich nicht von selbst über die Zahl bestimmter verfügbarer Geräte ein, betont BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann im Gespräch mit BR24: „Viel wichtiger ist die Frage, welche Endgeräte in das pädagogische Konzept der Schule und der jeweiligen Lehrerinnen und Lehrer passen“, so Fleischmann. Es macht aus Sicht des BLLV keinen Sinn, Schulen nach dem Gießkannenprinzip mit Geräten zu beglücken, sondern die Ausstattung von Schulen muss sich aus den pädagogischen Konzepten ableiten.

Technische Grundlagen professionell vorhalten

Auch wenn die nun bereitgestellten Tablets über die Web-Angebote des Kultusministeriums oder direkt an den Schulen mit Software konfiguriert werden können – Simone Fleischmann sieht auch Nachholbedarf bei für den Unterricht tauglicher Software.

Zudem verweist das Kultusministerium darauf, dass der Betrieb der Geräte prinzipiell zunächst Sache der Schulen bzw. Kommunen sei. Der BLLV hat indes mehrfach betont, dass guter Unterricht, der zeitgemäße digitale Tools pädagogisch sinnvoll einsetzt, mit der Qualität der Systembetreuung durch Profis steht und fällt. Zuständigkeitsgeschacher ist dabei wenig hilfreich. Darüber hinaus sind die Anrechnungszeiten für die Arbeit von Lehrkräften, die derzeit als Systembetreuer agieren, oft weit von der Realität entfernt.
 



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