antje-radetzky_kleinII.jpg
Digitalpakt Schule - Ein Kommentar Startseite Topmeldung

Bildung im Zeitalter der Digitalität darf kein Luxus sein

In einer Erklärung von Mitgliedern der Kultusministerkonferenz und deren Präsidentin, Katharina Günther-Wünsch, äußerten diese wachsende Befürchtungen vor einem Auslaufen des Digitalpakts Schule. Doch eine Weiterführung der Finanzierung ist dringend nötig!

"Digitale Medien sind aus der heuten Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass die Schulen Kinder und Jugendliche bestmöglich auf den Umgang mit diesen vorbereiten. Die bisherigen Finanzierungen im Zuge des Digitalpaktes haben uns zwar einen großen Schritt weitergebracht, was die Ausstattung vor Ort betrifft, aber dennoch sind bei Weitem noch nicht alle Schulen mit der notwendigen Infrastruktur ausgestattet. Das zeigte eine repräsentative forsa-Umfrage des VBE aus dem Herbst 2022 (>>HIER geht es zum Studienbericht). 'Noch immer gibt es in einem Drittel der Schulen nicht in allen Klassen- und Fachräumen Zugang zu Breitbandinternet und WLAN. An ebenfalls einem Drittel der Schulen muss der technische Support ohne personelle Ressourcen oder externe Unterstützung sichergestellt werden. Zudem beobachten wir kaum Zuwächse bei der Wahrnehmung von Fortbildungen, da es schlicht keine Zeit gibt, diese zu besuchen. Der Lehrkräftemangel frisst die Digitalisierung', so der VBE-Bundesvorsitzende Gerhard Brand.

Ein Auslaufen der Finanzierung träfe vor allem weniger finanzstarke Kommunen und würde die Bildungsungerechtigkeit noch weiter verstärken. Das Argument, dass beim bisherigen Digitalpakt nicht alle Gelder abgerufen wurden, kann hier nicht zählen, denn die Hürden und Vorschriften sind einfach zu hoch und die Sachaufwandsträger wurden und werden mit den komplizierten Ausschreibungsbedingungen allein gelassen. Bei Fehlern bei der Ausschreibung, die dadurch vorprogrammiert sind, werden die Gelder dann aber nicht bewilligt. Zudem ist es mit der Anschaffung von Geräten und Infrastruktur ja nicht getan. Auch der Unterhalt, der technische Support, der Austausch defekter Geräte, die Software, Lizenzen etc. müssen gezahlt werden.

Um unseren Schülerinnen und Schülern bestmögliche, zeitgemäße Bildung ermöglichen zu können, benötigen wir an den Schulen Klarheit und den Rücken frei. Wir brauchen überall eine verlässlich funktionierende digitale Infrastruktur, um uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren und die Kinder und Jugendlichen bestens auf das Leben im Zeitalter der Digitalität vorbereiten zu können.

Der BLLV begrüßt die Forderung der Kultusministerkonferenz, den Digitalpakt Schule fortzusetzen. Bildung darf kein Luxus sein."

 

Kommentar von Antje Radetzky, Leiterin der Abteilung Berufswissenschaft im BLLV



Mehr zum Thema

Themen:
Digitalisierung