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Großteil der Referendare bekommt trotz massiven Lehrermangels keinen Job

Viele aktuelle Bewerber für Stellen an Gymnasium und Realschule gehen leer aus. Der BLLV forderte endlich einen flexiblen, schulartübergreifenden Ansatz der Lehrerbildung und gleiche Bezahlung, sodass angehende Pädagogen auch nach Bedarf entscheiden.

Das Kultusministerium hat Einstellungszahlen und Grenznoten für Gymnasium und Realschule bekannt gegeben. Besonders die Gymnasialreferendare erleben erneut einen harten Schnitt: Etwa drei Viertel der Bewerber aus dem aktuellen Prüfungsjahrgang, die einen Antrag auf Übernahme in den Staatsdienst gestellt hatten, erhalten keine Anstellung.

Im Schnitt der 29 Fächerverbindungen, für die das Staatsministerium eine Grenznote veröffentlicht hat (dies geschieht bei mehr als drei Einstellungen), ist von Bewerbern die Note 2,06 gefordert. Besonders brutal ist die Auswahl in den Fächerkombinationen Englisch/Geschichte, für die die Note 1,35 erreicht werden muss, bei Deutsch/Sozialkunde 1,44.

Auch im Bereich der Realschule werden über die Hälfte der Bewerber aus dem aktuellen Prüfungsjahrgang nicht berücksichtigt. Harte Schnitte gibt es hier in den Fächerkombinationen Mathematik / Chemie (1,79) sowie Mathematik / Religion und Wirtschaftswissenschaften / Geographie (1,87).

Alle Lehrer sind Lehrer – und werden überall gebraucht

Somit steht eine große Zahl engagierter und begabter junger Pädagogen erstmal ohne konkrete Perspektive da – und das in Zeiten akutem Lehrermangels, den der BLLV an vielen Schularten beklagt und in einer Pressekonferenz am 7. Oktober mit aktuellen Zahlen belegen wird. Während also vielerorts gerade so eben die Grundversorgung gesichert ist, aber für die Bildungsqualität zentrale Aufgaben wie individuelle Förderung, Digitalisierung, Integration, Inklusion oder Umweltbildung nicht mehr so leistbar sind, wie die Gesellschaft dies von Schule erwartet, stehen die jungen Menschen, die genau das leisten können, erstmal auf der Straße.

Daher fordert der BLLV endlich die Umsetzung des Modells der flexiblen Lehrerbildung, die angehenden Pädagogen die Chance gibt, ihre endgültige Wahl einer Schulart zu einem deutlich späteren Zeitpunkt der Ausbildung zu treffen. Damit für diese Entscheidung auch der aktuelle Bedarf an den einzelnen Schularten eine Rolle spielen kann, muss außerdem die Eingangsbesoldung schulartübergreifend auf A13 angehoben werden.

» Einstellungsdaten Gymnasium
» Einstellungsdaten Realschule

Weitere Informationen

Grenznoten und Einstellungszahlen: Gymnasium

Grenznoten und Einstellungszahlen: Realschule

Lehrermangel: Dem Anspruch hoher Bildungsqualität gerecht werden!

Lösung: Das BLLV-Modell Flexible Lehrerbildung

BLLV-Hintergrund: Unterrichtsversorgung



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