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Mit den Künsten Englisch unterrichten

Beim Werk "Mit den Künsten Englisch unterrichten" zeigt Wolfgang Gehring im Bereich der Künste auf, wie deren Einbezug die Lernenden interessieren, motivieren, kompetenzorientiert und kreativ handeln lassen kann.

"Mit den Künsten Englisch unterrichten" von Wolfgang Gehring

(Verlag Julius Klinkhard, 183 Seiten, 17,90 EUR )

Schon 2017 erschienen, geriet das Buch erst jetzt in des Rezensenten Focus. Ich hoffe nur, dass es seitdem wenigstens bei der angepeilten Zielgruppe genügend Beachtung fand. Wenn nicht, wäre dies sehr schade.

Prof. Gehring vertritt einen interessanten Ansatz des Englischunterrichts, der in vielen Beispielen ausgeführt und verdeutlicht wird. Er stellt dar, dass man mit neuen Elementen die Fremdsprache motivationsstark vermitteln kann. Natürlich kennt man seit langem den bilingualen Ansatz, der mit oder auch neben der Arbeit mit dem Lehrbuch Einzug in den Englischunterricht gefunden hat. Aber der Autor zeigt an Bereichen der Künste ganz explizit auf, wie deren Einbezug im weitesten Sinne die Lernenden interessieren, motivieren, kompetenzorientiert und kreativ handeln lassen kann.                                          

Intrinsische Sprech-, Schreib-, Gestaltungsanlässe finden sich eine Vielzahl, die in sozialem Miteinander genutzt werden können. Visuelle Kunst, Architektur, Erzählkunst, Digitale Kunst, Musik, Bewegung und Tanz, Drama, Sequentielle Kunst, Picture Books (Comics und Graphic Novels), Filme sind die vorgestellten Bereiche, die genügend Anlässe für sprachliches Handeln liefern.        

Wäre schon ein Wunder, wenn diese unsere Schülerinnen und Schüler nicht beeindrucken und mitnehmen würden. Gehrings Angebotspalette ist so breit, dass sowohl für jedes Schulkind wie für jede Lehrkraft etwas dabei ist. Die Lehrkraft wird natürlich zuerst einen Bereich bevorzugen, für den sie sich selbst interessiert, denn mit einer intrinsischen Motivation der Lehrperson sind Lernende der gesamten Sekundarstufe und auf den verschiedensten Niveaus am ehesten zu begeistern und mitzureißen.

Deshalb: Einfach einmal loslegen und versuchen Vorschläge umzusetzen. Vielleicht entdeckt man methodische Kniffs, die man sowieso schon einmal angewendet hatte. Die vom Autor beschriebenen Operatoren (u.a. beschreiben, argumentieren, verfassen, dialogisieren, erläutern, verändern,..) helfen bei der Einordnung in die Praxis und der Beurteilung der Machbarkeit für jede einzelne Lehrkraft (Nicht alles mag für alle gut sein!). Auch so kann moderner Englischunterricht aussehen.

>> Eine Rezension von Jochen Vatter, ehem. Leiter der FG Fremdsprachen im BLLV