SPD will Mittelschule stärken

Die SPD-Landtagsfraktion fordert eine Stärkung der Mittelschule. Jede Ganztagsklasse solle wieder 19 statt zuletzt nur noch 12 Lehrerstunden zusätzlich erhalten. An Mittelschulen sollten schrittweise multiprofessionelle Teams aus Lehrkräften, Heilpädagogen, Sozialpädagogen und Schulpsychologen aufgebaut werden. Ein Stundenpool solle geschaffen werden, damit Zeitressourcen für „die gewaltigen Herausforderungen“ entstehen. Jede Lehrkraft solle die Zusatzqualifikation „Deutsch als Zweitsprache“ erwerben können (Drs. 17/7085). Die SPD bezieht sich ausdrücklich auf die Beschlüsse der BLLV-Landesdelegiertenkonferenz 2015 und die Befragung von Mittelschullehrkräften durch den Verband. Margit Wild (SPD und BLLV-Mitglied) verwies im Bildungsausschuss auf die heterogene Schülerschaft an Mittelschulen: Von 7.500 Schülern mit diagnostiziertem Förderbedarf besuchten 4.000 Mittelschulen. Flüchtlingskinder erforderten „enormes Fingerspitzengefühl“. Sehr leistungsstarke Schüler wiederum litten, wenn der Unterricht wegen einiger Schüler nicht effektiv gestaltet werden könne. Damit Lehrkräfte trotzdem die wichtige Beziehungsarbeit leisten können, sei in vielen Fällen eine Zweitkraft erforderlich. Peter Tomaschko (CSU) erklärte, die Mittelschule sei für seine Fraktion eine unglaublich wichtige Schulart an der hervorragend gearbeitet werde. Ein Stundenpool sei in Form von Anrechnungsstunden bereits vorhanden. Mit Förderlehrkräften, Mobilen Sonderpädagogischen Diensten und Schulpsychologen gebe es bereits multiprofessionelle Zusammenarbeit. Dies gehe weit über den Antrag der SPD hinaus. Thomas Gehring (Grüne) lobte die Mittelschule als innovativste Schulform Bayerns. Zu verdanken sei dies vor allem der Kreativität und Einsatzbereitschaft der Lehrkräfte. Allerdings seien die Rahmenbedingungen verbesserungswürdig, etwa durch Entlastungen für die Schulleitungen. Bei aller Einigkeit über die Qualität der Mittelschule lehnte die CSU den Antrag gegen die Stimmen von SPD, Freien Wählern und Grünen ab.