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KMK-Vereinbarung zur Arbeit in der Grundschule Startseite Topmeldung
Bildungsqualität Kompetenzorientierung Schülerzentriert

Ja zur Stärkung der Grundschule – nein zu möglichem Streichkonzert!

Die Kultusministerkonferenz hat als Reaktion auf die PISA-Ergebnisse Mindeststundenzahlen für Deutsch, Mathematik und HSU an Grundschulen festgelegt. BLLV-Expertin Antje Radetzky stellt klar: Die ganzheitliche Bildung darf darunter nicht leiden!

Mit der heutigen KMK-Pressemitteilung wird ein klares Signal zur Stärkung der Grundschule gesetzt, welche „allen Schülerinnen und Schülern grundlegende und allseitige Bildung [sichert und] die Voraussetzungen für den Erwerb anschlussfähiger Kompetenzen [schafft].“  Die von der Kultusministerkonferenz geforderte Mindeststundenzahl von 94 Stunden sowie der Fokus auf die Kernfächer Deutsch, Mathematik und Sachunterricht mit davon mindestens 53 Stunden soll vor allem die Kernkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen sowie erstes naturwissenschaftliches Lernen stärken. Die Ergebnisse der letzten PISA-Studie und des IQB-Bildungstrends hatten hier starke Defizite bei deutschen Schülerinnen und Schülern bescheinigt.

Wir begrüßen die Stärkung der Grundschule und die Aussage der derzeitigen KMK-Präsidentin, dass „Basiskompetenzen […] nie losgelöst von der sozial-emotionalen Entwicklung der Kinder betrachtet werden [können].“ Gerade für diese ganzheitliche Bildung der Kinder sind aber die anderen Fächer im Fächerkanon der Grundschule so enorm wichtig. Deshalb sind wir entschieden gegen Streichung oder Kürzung! Um unsere Schülerinnen und Schüler zukunftsfähig zu machen braucht es viel Zeit für soziales Lernen, Kreativität, Bewegung und den ersten Fremdsprachenunterricht als Grundlage für lebenslanges Sprachenlernen und interkulturelle Bildung.

Bayern erfüllt mit der Stundentafel der PISA-Offensive bereits die geforderten Mindeststundenzahlen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie die KMK-Empfehlungen hier umgesetzt werden. Klar ist, dass Grundschule nicht nur Lesen und Rechnen Lernen bedeutet, sondern den hohen Anspruch hat, die Basis für lebenslanges Lernen zu legen, Kinder in ihren Stärken zu fördern und sie auf ihre Zukunft vorzubereiten. Dazu brauchen wir alle Bereiche des Fächerkanons, viel Zeit und professionelles Personal.

<< Antje Radetzky, Leiterin der Abteilung Berufswissenschaft im BLLV